Internationale Kampfbegeisterung

Der zweite Wettkampf in diesem Jahr und mal wieder dieses erwartungsvolle Kribbeln im Bauch, zitternd vor Erwartung und vor Aufregung auf der Matte stehen. So erging es uns, den Kämpfern des Seishin, am 12.April. Schon am Vortag fuhren wir 700 km in die idyllische Stadt Bernau und quartierten und ins einer gemütlichen Pension ein. Nach dem Wiegen gab es das langersehnte ausgewogene Essen in einem vorzüglichen Restaurant. Trotz des amüsanten Tagesausklangs lag die  Anspannung der Kämpfer die ganze Zeit in der Luft und machte später das Einschlafen unglaublich schwer.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAAm Wettkampfmorgen kamen wir gerade rechtzeitig zum Einzug der Vereine in der beeindruckenden Sporthalle. 250 Teilnehmer, aus 4 Nationen (Deutschland, Belgien, Niederlande, Dänemark) betraten mit uns die Matten zur Begrüßung. Es war ein mächtiges Gefühl von Größe, so viele verschiedene Menschen mit den gleichen ehrenvollen Zielen, mit Kampfesbegeisterung. Allerdings mussten wir mit unseren Gewichtsklassen bis zum Nachmittag warten. Als Kämpfer aufgestellt waren Laura Herz, Elisabeth Wiegel, Felix Gitter, Sophie Kittlaus und Vera Neumer. Unterstützung gab es jede Menge von verschiedenen Elternteilen, insbesondere von Rainer Neumer und Ursula Kittlaus, und dem Vereinsvorsitzenden bzw. Trainer Christian Zink.  Während der langen Wartezeit wurden viele Kontakte geknüpft, die Gegend erkundet und Werbung für unser eigenes Turnier am 01.November diesen Jahres gemacht.
Alle Kämpfer gaben sich große Mühe, wandten erlernte Strategien aus dem Training an und beeindruckten mit unermüdlichem Kampfgeist und zielstrebigem Ehrgeiz. Felix fiel besonders durch seine super Fußtritte aus, Elisabeth zeigte ihre kampflustige Seite und gab mächtig Gas. Auch bei Sophie steigerte sich die Leistung von Kampf zu Kampf. Es gab wirklich großartige Momente und  Siege, jedoch blieben Tragödien nicht aus. Laura musste leider aufgrund einer Handverletzung die Matte während des Kampfes verlassen, obwohl sie nicht aufgeben wollte. Sie hatte nicht so viel Glück wie Vera, die trotz eines heftigen Schlages ins Gesicht, noch fähig war, weiterzukämpfen. Der Wettkampf machte uns allen Spaß und wir haben viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, auch wenn manch einer enttäuscht war und lieber weitergekämpft hätte. Podestplätze blieben aus, dieshinderte uns aber nicht daran, den aufwühlenden erfolgreichen Tag zu feiern.
Bernau_2014_Wettkampf-60.jpgAm Abend ging es nach Berlin, die Hauptstadt unsicher machen. Wir besichtigten das Brandenburger Tor, machten viele Fotos und gingen zusammen mit unserem Freund Felix Hartmann, einem Judoka, italienisch essen. Er zeigte uns ein bisschen die Stadt und rundete somit unser Wochenende perfekt ab. Wir alle kamen uns dieses Wochenende ein Stück näher, wir lachten viel, hielten immer zusammen, genossen einfach das Miteinander. Manche von uns besichtigten noch am letzten Tag, die für ihre Schönheit bekannten Gärten der Welt, irrten in einem Labyrinth umher und genossen den belustigenden Anblick der Cosplayer, welche versuchen, so detailgetreu wie möglich einen Mangacharakter darzustellen. Umso trauriger waren Alle, als es am nächsten Tag nach Hause ging. Während der Heimfahrt dachten wir an die besonderen Ereignisse zurück, mit dem Gedanken im Kopf, bald das nächste Mal erleben zu wollen.

Vera Neumer