X-MAS 2015

Am letzten Freitag, dem 11. Dezember, trafen wir uns gegen 14:00 Uhr zur Abreise nach Oldenburg/Niedersachsen, denn Zoé, Sophie, Laura und Felix wollten ihr erfolgreiches Wettkampfjahr mit dem größten Turnier im Deutschen Raum abschließen.
Die lange Fahrt verlief komplikationslos und nachdem alle auf der Waage standen, ließen wir den Abend gemütlich mit einer abschließenden Wettkampfvorbereitung in einem griechischen Restaurant ausklingen. Danach hieß es für uns, zügig ab ins Bett, denn bereits um 7:00 Uhr sollte uns der Wecker da wieder heraus holen.

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Pünktlich um 9:00 Uhr wurde das XMAS Turnier zum 19, mal eröffnet. Fast 400 Kampfsportler aus 3 Nationen und 12 Bundesländerntraten an, um ihre Trainingserfolge unter Beweis zu stellen. Der SEISHIN Weimar war einer unter 51 Vereinen, der seinen Kämpfern dies ermöglichte.
Nach langer Wartezeit durfte Zoé als erste auf die Matte. Dieses Jahr stieg Zoé in eine neue Alters- und Gewichtsklasse auf und hatte es in der U 15 bis 44kg mit vielen erfahrenen Gegnerinnen zu tun. Ihre erste Gegnerin nutzte diesen Vorteil für sich gut aus und entschied den Kampf schnell für sich. Doch bereits im 2. Kampf konnte Zoé einer bereits bekannten Gegenerin den Sieg sehr schwer machen. Mit sauberen Techniken im Part 1 kämpfte sie über die volle Zeit. Den 3. Kampf hat sie in den letzten Sekunden trotz überlegener Leistung verloren. Im letzten Kampf errang Zoé endlich einen verdienten Sieg. Nach der Hälfte der Kampfzeit gelang ihr die vorzeitige Entscheidung durch Full Ippon.
Im Anschluss brach kurz Hektik aus, denn Lauras und Sophies Klassen rief man parallel auf 2 Matten aus. Im ersten Kampf zeigte sich Sophie sehr überlegen und erkämpfte sich nach nicht einmal einer Minute durch Full Ippon. Im folgenden Kampf musste sich Sophie ihrer Kontrahentin geschlagen geben, die sich mit sauberen Techniken den Sieg vorzeitig sicherte. Ihr darauf folgender Kampf um Platz 3 gestaltete sich bis zur letzten Sekunde spannend. Im Part 1 domonierte Sophie deutlich, doch leider musste sie sich zum Schluss der technischen Überlegenheit ihrer Gegnerin im Part 3 geschlagen geben und verlor denkbar knapp mit 13:11.
Auf der anderen Matte stellte auch Laura ihr Können unter Beweis. Ihr erster Kampf dauerte nur 41 Sekunden bis zum 14:0. Auch den Zweiten gewann sie mit Full Ippon nach der halben Kampfzeit und einem sauberen Fußtritt zum Kopf. Besonders auffällig sind Lauras Fortschritte im Part 2, die sie gemäß ihrer eigenen Zielstellung gut in die Kämpfe einplante. Im Finale musste sie sich allerdings bei knappen Punktestand verletzungsbedingt geschlagen geben.
Unser letzter Kämpfer Felix startete hoch konzentriert und bereit für eine starke Gewichtsklasse. Seinen ersten Kampf gewann er deutlich mit Full Ippon unter einer Minute. Vor allem sein Armstreckhebel und ein gekonnter Ausheber waren entscheidend für den Sieg. Im 2. kampf entscheiden gute Fußtritte von seitens des Gegners den Kampf und Felix verlor leider 9:4.
Die Bilanz des Tages lässt sich wie folgt zusammenfassen: 5. Platz für Sophie, 4. Platz für Zoé, 3. Platz für Felix und 2. Platz für Laura.
Und wie jedes Jahr fand die Auswertung des Turniers in einem italienischen Restaurant statt.

Laura und Felix

 

XMAS 2014 – Wie sich das Leben doch ändert.

Vor fast einem Jahr ärgerten mich ständig ein paar Jungs in meiner Schule. Sie beschimpften mich, schubsten mich rum oder bewarfen mich mit Steinen. Wenn ich zurück warf, erwischte man mal wieder nur mich und ich erhielt den Tadel. Als ich das dann alles endlich meiner Mama erzählte, kam sie auf die Idee, mich beim SEISHIN Weimar e.V. anzumelden.

X-MAS_2014-1033.jpgIch trainiere jetzt seit einem halben Jahr Ju-Jutsu und letztes Wochenende startete ich bei meinem 3. Turnier in Oldenburg. Den Landesmeistertitel erkämpfte ich mir das Wochenende davor in Meiningen. Als ich in Oldenburg ankam, bestand mein Ziel darin, dass ich wenigstens alle Kämpfe über die 2 Minuten Kampfzeit durchhalte. Schon während der Eröffnung saß ich verschüchtert auf Micha seinen Beinen. So viele Menschen war ich nicht gewohnt. Insgesamt nahmen 43 Vereine aus 4 Ländern am X-MAS Turnier in Oldenburg teil. Über 300 Kämpfer wollten um die begehrten Pokale streiten und ich befand mich mitten darin.
Als ich auf die Matte durfte, war meine Aufregung weg. Ich wollte nur noch kämpfen und gewinnen. Laura und alle anderen vom SEISHIN unterstützten mich. So bin ich bei dem Turnier in meiner Alters- und Gewichtsklasse Siegerin geworden, worauf ich echt stolz bin. Auch die anderen kämpften super, denn Janine stand im Fighting auf dem Siegertreppchen ganz oben und im Newaza auf dem 3. Platz. Cindy vervollständigte den Medaillensegen mit einem 2. Platz. So erzielte der SEISHIN Weimar e.V. mit nur 6 Teilnehmern den 9. Platz im Medaillenspiegel. Hätte Felix besser mitgemacht, wären wir mindestens auf dem 5. Platz gewesen. Aber wie sagte Christian: „Wir trainieren hier erfolgreich.“

Was aus den Jungs in meiner Schule geworden ist?
Durch das Training und die Wettkämpfe baute ich mein Selbstbewusstsein auf. Eines Tages ging ich zu den Jungs und fragte sie, welches Problem sie mit mir hätten. Eine Antwort erhielt ich nicht, aber dafür gehen sie mir schon seit einer Weile aus dem Weg. Es muss sich wohl herumgesprochen haben, dass ich erfolgreich Ju-Jutsu lerne.

Zoè Wiedermann

XMAS 2013

SEISHIN_XMAS-41.jpgLangsam und sicher fuhren wir am Freitag in den letzten Böen des abklingenden Sturmtiefes XAVER nach Oldenburg. Pünktlich erreichten wir am 06. Dezember das Wiegen in Rastede bei Oldenburg. Das Wiegen verzögerte sich, da nicht alle Mitreisenden ihr Gewicht hatten. So gab es doch noch die Rute zum Nikolaustag für einen von uns: 4 Pullovern, 2 Jacken (eigentlich alles was man anziehen konnte) und 30 min Laufen, bis das Gewicht passte. Ein kurzer Check und die Waage zeigte sich gnädig und alle 4 Kämpfer des SEISHIN Weimar e.V. waren offiziell angemeldet. Im Tiefflug ging es dann zuR besten Pizza der Stadt und die Hungerzeit wurde mit Pizza und Pasta beendet.
Mit großen Erwartungen fanden wir uns am nächsten Tag zum Wettkampf ein. 225 Sportler aus 37 Vereinen und 3 Ländern kämpften um die Platzierungen. Es waren deutlich weniger Teilnehmer, als bei den Voranmeldungen gelistet wurden, da der Wintereinbruch mit dem Orkan für manche die Anreise unmöglich machte. So manches Flöckchen fiel vom Himmel…

Los ging es für Moritz und Konstantin in der U18 bis 66 kg. Beide hatten 8 Gegner in ihrer Klasse. Moritz(’s erster…) sein erster Ju-Jutsu Wettkampf überhaupt verlief nicht reibungslos. Nach einem verlorenen Kampf drehte Moritz auf. Er zeigte einige lupenreine Uchi-Mata und mehrere Ko-Uchi-Gari. Die kleinen Innensicheln wurden von den Kampfrichtern nicht gewertet. Auf Nachfrage erhielten wir die Antwort, dass Konterwürfe schlecht zu erkennen seien. Diese Antwort sorgte dann doch für noch mehr Verwunderung.
In seinem letzten Kampf geriet Moritz in eine Würge, welche er nach einiger Zeit lösen konnte. Der dritte Platz bei einem solchen Turnier ist ein toller Start ins Ju-Jutsu Fighting!

SEISHIN_XMAS-31.jpgMit einem hohen Punktsieg ging Konstantin in seinem ersten Kampf von der Matte. Besonders im Boden nahm der dem Gegner viele Punkte ab. Im zweiten Kampf erhielt er vom Trainer Christian die Aufgabe im Part 1 mehr in Kombination zu arbeiten. Dies setzte er mit sauberen Gyaku-Tzuki / Mae-Geri Kombinationen um. Mehre Ippons gingen so an den SEISHIN Weimar. Im Griffkampf traf Konstantin den Kopf des anderen Sportlers. Beide machten zeitgleich eine schnelle Bewegung und sehr unglücklich landete die offene Hand auf der Nase des Gegners. Dieser konnte den Kampf anschließend nicht weiter fortführen. Aus diesem Grund wurde Konstantin disqualifiziert und verlor so diesen Kampf und wahrscheinlich auch den Sieg in seiner Klasse. Er bedauerte die Verletzung des Gegners außerordentlich und beide schüttelten sich später die Hand.
In den folgenden Kämpfen dominierte Konstatin klar und konnte auch mit einem technischen KO seine Gegner von der Matte schicken.

SEISHIN_XMAS-45.jpgLange wartete Felix auf seinen Einsatz. Aber die Warterei sollte sich lohnen. Seinen ersten Kampf entscheid er mit 14 : 0 gegen seinen Thüringer Landsmann aus von Leinefelder Ju-Jutsu Verein. Beide schenkten sich nichts und erst Ermahnungen der Trainer brachte etwas Ruhe in den Kampf. Im nächsten Kampf musste Felix selbst mit einer 14 : 0 von der Matte. Er flog nach einem Saio-Nage so in die Matte, das nur noch die Nase raus guckte. Eine anschließende Festhalte und ein Schlag zuvor brachten die Niederlage. Die folgenden Kämpfe verlor Felix knapp, jedoch reichten die Punkte für den dritten Platz. Deutlich wurde, dass Felix mehr Routine und in seiner Klasse Kampferfahrung benötigt. Wenn er seine Technikauswahl erweitert und taktischer Kämpft wird er nächstes Jahr sehr erfolgreich sein.

Laura Herz zog wohl das härteste Los. Sie starte zusammen mit einer Deutschen Meisterin und der Siegerin der German Open in derselben Klasse. Der erste Kampf zeigte deutlich den Unterschied. Laura wurde in kurzer Kampfzeit besiegt und ging leider mit einem technischen KO von der Matte. Es gehört zum Ju-Jutsu, dass man mit Niederlagen umgehen kann und sein Verhalten anzupassen lernt. Im nächsten Kampf ging Laura wesentlich agiler vor und konnte mehre Wertungen erlangen. Aber auch diesen Kampf konnte sie nicht für sich entscheiden. Es war schon ein tolles Ding, dass man in dieser Klasse ordentlich mitmischen durfte.

Vier Dritte Plätze waren ein toller Erfolg. Obwohl wir eine der kleinsten angereisten Mannschaften stellten, platzierten wir uns in der Vereinswertung im unteren Drittel. Uns allen ist klar, dass wir mehr und intensiver unsere Trainingszeiten nutzen müssen. Nächstes Jahr wollen wir mit mehr Sportlern anreisen und siegen.

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Am Abend ging es wieder zum Italiener. Wir feierten lange mit Pizza, Pasta, Salat und Tiramisu. Nach einem super Frühstück am nächsten Morgen fuhren wir noch an die Nordsee. Bei gefühlter Windstärke 10 machten einige tiefe Erfahrungen mit dem Watt.
Rastede ist ein beschauliches Städtchen mit einem super organisierten Turnier, einer schmucken Halle und einer sehr bequemen Pension. 2014 werden wohl zwei Kleinbusse die 430 km in den Norden fahren.

Christian Zink