Europameisterschaft 2024

Unsere Reise zur Europameisterschaft (EM) im Ju-Jutsu Fighting und Brazilian Jiu Jitsu (BJJ) war ein episches Abenteuer voller Herausforderungen und unvergesslicher Momente. Monatelang haben wir uns intensiv vorbereitet, jeden Tag hart trainiert und unser Bestes gegeben, um uns für diesen bedeutenden Wettkampf vorzubereiten.

Vorbereitung auf die EM im Fighting und BJJ

Unser wöchentlicher Trainingsplan war straff und anspruchsvoll. Montags stand Judo beim PSV Weimar auf dem Programm, gefolgt von Ju-Jutsu Fighting in unserem Verein. Dienstags trainierten wir Brazilian Jiu Jitsu, mittwochs absolvierten wir ein intensives Leistungstraining im Ju-Jutsu Fighting und donnerstags waren Lauf- und Krafttraining oder erneut BJJ angesagt. Freitags schlossen wir die Woche mit weiterem Training in einer der beiden Disziplinen ab. Zusätzlich zu unserem Vereinstraining nahmen wir an zahlreichen Wettkämpfen teil und trainierten auch andere Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Reiten und Radfahren. Durchschnittlich trainieren wir 14 h pro Woche.

Unsere Trainer, bestehend aus Christian Zink, Micha Krebs und Felix Tischler, unterstützten uns dabei, unser volles Potenzial zu entfalten und pushten uns immer wieder zu Höchstleistungen. Zusätzlich nahmen wir monatlich an vier Tagen am Bundeskadertraining teil, was bedeutete, dass wir manchmal Unterrichtsstunden verpassten und den verpassten Stoff nachholen mussten.

Die Reise vom 04.04. bis 07.04.2024 zur Europameisterschaft der JJIV begann früh morgens am 4. April 2024. Pablo wagte es sogar zu wetten, dass er eine Medaille gewinnen würde oder sonst eine Pizza Hawaii essen müsste – eine wahre Höchststrafe für einen Halbitaliener wie ihn. Der Flug mit dem 80-köpfigen Bundeskader des DJJV und unseren Begleitern verlief reibungslos, aber vor Ort gab es einige unerwartete Herausforderungen.

Unangenehme Erlebnisse in Rumänien

Die Autovermietung, über die wir gebucht hatten, erwies sich als äußerst unseriös und versuchte, zusätzliche Gebühren von uns zu verlangen. Die Kaution erhöhte sich von 50 € auf 1.600 € erhöht. Wir haben dann woanders ein Auto gemietet. Auch unser Hotelzimmer war plötzlich nicht mehr verfügbar, und wir mussten in letzter Minute eine alternative Unterkunft finden. Der chaotische Verkehr vor Ort war ebenfalls eine Herausforderung, aber wir ließen uns nicht entmutigen und meisterten auch diese Situation.

Europameisterschaft der JJIF

29 Nationen und 1041 Athleten waren nach Pitești gekommen. Noch nie haben wir in einer so großen Halle unter solchen Bedingungen gekämpft.

Alle Daten findet man HIER.

Frida betrat am Freitag die Matte für ihre Kämpfe im Ju-Jutsu Fighting und es fehlte die Entschlossenheit. Die blendende Flutlichtatmosphäre und die acht Matten waren überwältigend. Trotzdem kämpfte sie tapfer. Ihr erster Kampf gegen eine Sportlerin aus Slowenien war hart umkämpft, und Frida konnte ihre volle Leistung nicht abrufen. Im zweiten Kampf, gegen eine polnische Gegnerin, kämpfte Frida weiter und gewann schließlich. Doch im dritten Kampf traf sie auf ihre eigene


Trainingspartnerin aus dem Bundeskader. Frida kämpfte hart, baute ihren Vorsprung aus, aber wurde schließlich wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert. Wir und unsere Trainer waren schockiert über diese Entscheidung, die wir nicht recht nachvollziehen konnten. Es war der erste internationale Wettkampf für Fria.

Jara stellte sich mutig den Herausforderungen am Sonntag im Brazilian Jiu Jitsu. Ihr erster Kampf war hart umkämpft, und obwohl sie knapp verlor, zeigte sie beeindruckende Techniken und Kampfgeist. Bundestrainer Rado Mollenhauer motivierte Jara in der Vorbereitung. Im zweiten Kampf kämpfte Jara entschlossen und gewann mit einem beeindruckenden Armbeugehebel. Ihr Bundestrainer war sehr zufrieden mit ihrer Leistung. Im dritten Kampf, der bis zum Schluss spannend blieb, musste Jara sich knapp geschlagen geben. Dennoch dominierte sie den Kampf und hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Pablo, unser Kämpfer mit dem unbändigen Willen, trat mit großem Selbstvertrauen an. Sein erster Kampf endete mit einem Freilos, aber im zweiten Kampf traf er auf einen starken spanischen Gegner. Pablo dominierte den Kampf zunächst, konnte jedoch seinen Spezialgriff nicht vollenden. Der Spanier konnte sich aus einer Würge befreien und setzte dann einen Armhebel an. Trotz Pablos heftigem Abklopfen und den Rufen des Kampfrichters wurde der Arm überdehnt. Seine Entschlossenheit, trotz Verletzung weiterzukämpfen, beeindruckte nicht nur uns, sondern auch unseren Trainer Christian Zink.

Auch ohne Platzierung waren die drei Tage bei der Europameisterschaft eine unvergessliche Erfahrung für uns. Wir sind motivierter denn je, zurückzukehren und Edelmetall zu holen. Zu Hause wurden wir herzlich von unseren Vereinsmitgliedern empfangen und erhielten goldene Schoko-Medaillen als Anerkennung für unsere Teilnahme. Und Pablo musste schließlich nur eine Pizza Hawaii essen – für den Vorschlag, trotz Verletzung weiterzukämpfen, haben wir ihm die zweite Pizza erlassen. Wir haben zusammen Pizza bei Peperoncino gebacken und den ganzen Abend von unserer aufregenden Reise erzählt.

Wir können es kaum erwarten, wieder auf die internationale Bühne zurückzukehren und unser Bestes zu geben!

Bild vom Bundeskader BJJ

Die Bilder wurden von Lichtfang Fotografie Weimar zur Verfügung gestellt.