Frankreich Fahrt 2024

Alle 2 Jahre fährt unser Verein im Rahmen einer Jugendbildung ins Ausland. Wir waren schon mehrfach in Kroatien und zweimal in Frankreich. Dieses Jahr sollte es nach Blois gehen. Diese wunderschöne Stadt ist auch die Partnerstadt von Weimar. Unterstützt wurden wir vom Deutsch Französischen Jugendwerk, der Thüringer Sportjugend und der Stadt Weimar. Viel Spaß nun beim Lesen der täglichen Berichte unserer Jugend.

Der Bericht ist kurz für eine ganze Woche voll toller Eindrücke, aber lang wenn man ihn am Stück ließt. Aber es lohnt sich.

30. März – Begin der Reise 

Um zwei Uhr in der Nacht begann unsere Reise nach Blois, wobei die Vorfreude auf die bevorstehende Woche nicht übersehen werden konnte. Dabei waren die individuellen Französischkenntnisse ein Gesprächsthema, bei dem Jil die Ehre hatte über die französische Sprache ausgiebig ausgefragt zu werden. Danach wurde sich ruhig im Bus beschäftigt, wie beispielsweise mit Musik hören, lesen und vor allem schlafen.  

Verdun

Ungefähr um elf Uhr kamen wir in Verdun an. Der Drang sich nach der langen Fahrt etwas mehr bewegen zu können war groß. Im Museum der Gedenkstätte wurden neben dem Essen auch zwei Runden Werwolf gespielt. Danach ging es auch schon zum Mémorial de Verdun, welches leider zu unserer Enttäuschung gerade ihre Mittagspause hatte. Dennoch gab es einiges außerhalb des Gebäudes zu sehen. Nicht nur das Beinhaus selbst konnte bestaunt werden, sondern auch einige Knochen, welche durch kleine Fenster zu sehen waren. Auch die knapp 17. 000 Kreuze zu ehren der gefallenen Soldaten ließen zum Nachdenken anregen. Danach war noch etwas Zeit gegeben um die weitere Umgebung zu erkunden. Dabei wurde beispielsweise durch ein Waldstück, was sich „die Besichtigung des Schlachtfeldes“ nannte, gewandert und der kurze Besuch der Gedenkstätte für die Brüderschaft der amerikanischen und französischen Soldaten während der Schlacht mit einem Gruppenfoto festgehalten. Woran wird sich erinnert?: Die Schlacht von Verdun war eine blutige Schlacht mit rund 700.000 Gefallenen. Dabei ist diese Schlacht zum Symbol der Sinnlosigkeit und Grausamkeit des ersten Weltkriegs geworden. Diese Schlacht prägte das Bild, dass Menschen nur noch als Material galten, da innerhalb von nur zehn Monaten so viele ihr Leben ließen. Die bereits erwähnten Kreuze galten den Franzosen, deren Namen herausgefunden werden konnten und bei denen dies nicht zutraf, wurden die Überreste im Beinhaus gesammelt (die Knochen, die wir sahen).  

Die Fahrt geht weiter 

Nach ein paar weiteren Stunden, mit dem musikalischen Einsatz einiger in den hinteren Reihen, erreichten wir Blois um 19 Uhr. Dabei ließ sich die Zeit der Fahrt mit einem lehrreichen Französischkurs überbrücken.  

Ankunft in Blois

Nachdem wir in Blois angekommen waren, machten wir schon erste Bekanntschaften mit ein paar Mitgliedern des französischen Karatevereins. Auf einem Bauernhof wurde gemeinsam Abend gegessen und außerdem gab es Besuch von einem kleinen zwei Monate alten Hundewelpen namens Vaiana. Beim Essen trafen noch weitere Mitglieder des Vereins ein, welche erfolgreich von der französischen Meisterschaft zurück kamen. Während des Abends kamen einige miteinander ins Gespräch, übten sich in ihren Sprachkenntnissen und verbrachten einen tollen Abend miteinander. Somit fand der erste Tag unserer Reise ein schönes Ende . 

geschrieben von Selina und Miriam


31. März – La trente-et-un mars 2024 à Blois

Bonjour à tous!

Der Tagesplan für heute wird uns gleich bei dem vielfältigen Frühstück mitgeteilt. Natürlich können sich hier alle bedienen und sich nach belieben herzhaft, süß oder mit einem der Croissants den Bauch Vollschlagen.

Für heute steht fest:

  • wir werden die Stadt besichtigen
  • ein gemeinsames Essen mit den Französischen Sportlern das erste gemeinsame Training

Gemeinsames Grillen

Nach der Zeitumstellung heute Nacht sind alle noch etwas müde, doch als wir dann mit dem Bus losfahren, wenig später am Bauernhof ankommen und mit den Vorbereitungen für das gemeinsame Grillen beginnen verfliegt diese Müdigkeit sehr schnell wieder. Gemeinsam wird geschnippelt, gebraten und die Tische gedeckt. Besonders die Betreuer, welche noch einkaufen waren werden freudig begrüßt.

Doch heute finden nicht nur die Vorbereitung für ein leckeres Thüringer Essen statt, natürlich wird auch gespielt und freudig die Umgebung erkundet. So kommt es dazu, dass der nächste Spielplatz sofort in Benutzung genommen wird. Dabei beginnen auch die ersten zögerlichen Gespräche zwischen den verschiedenen Athleten. Außerdem fällt einigen beim zurückkehren auf, das man einige Eier in versteckten Ecken des Hofes findet.

Doch leider sagt uns das Wetter, das die Stadtralley verschoben werden soll. Stattdessen setzten wir uns nach drinnen und gemeinsam beginnen wir mit verschiedenen Spielen. Von Rome über Mao Mao bis Werwolf (Loup-garou) kann man alles antreffen.

Das erste Training im Dojo in Blois:

Das erste Training im Dojo in Blois:

Diese Halle wirkt auf alle beim ersten Mal sehr beeindruckend. Ab in die Umkleide, den Gi anziehen und den Anfängern schnell die wichtigsten Regeln für ein Dojo erklären.

Heute steht nach einer kurzen, aber intensiven Aufwärmung von Felix eine Runde „Kobudo“ an, wo bei uns besonders auf die Ausführung der Technik geachtet wird. Außerdem werden wir mit verschiedenen Arten von Waffen in Kontakt gebracht, die wir aber nicht gegeneinander benutzen, sondern um damit eigene Techniken auszuführen. Hierbei wird uns von den Kämpfern und Trainern gut geholfen. Am Ende wird den französischen Trainingspartnern unserer Kampfkunst vorgestellt und wir können ab hier weiterhelfen.

Besonders gut zeigt dieses Training, wie unterschiedlich unsere Sportarten doch auch sind. Dennoch wird mit den abschließenden Worten der Trainer. „Wir sind eine Familie.“ klar, dass solche Austausche sehr wichtig für die Vereine, aber auch für die Weltbilder der Kinder sind. Denn uns allen ist heute klar geworden, das es trotz der verschiedenen Sprachen und Kampfkünste doch große Parallelen zwischen den Vereinen, aber auch den Athleten an sich gibt.

Nach dem Abgrüßen der Matte beeilen wir uns in den Bus zu kommen um zu unserem Abendbrot gefahren zu werden. Eigentlich sollen wir uns mit dem essen beeilen, da wir noch einmal in die Stadt möchten, doch als wir ankommen merken wir, wie gemütlich es doch mit etwas gutem Essen, etwas selbst gemachter Musik und ein paar guten Freunden sein kann. Deswegen bleiben wir noch etwas länger als gedacht, bekommen aber trotzdem von René Huin (Trainer) eine Führung durch die Gassen der Stadt. Manch einer, der dabei auch aufmerksam war wird es also bei der anstehenden Stadtralley ein bisschen einfacher haben.

 Außerdem wird uns auch hier wieder klar, dass die eigentlichen Kulturen sich doch ähnlicher sind, als gedacht. Für manch einen sah eine Gasse auch schon aus, wie in Weimar bei sich zu Hause um die Ecke.

Abschließend möchten wir noch einmal sagen, das es trotz einiger Übersetzungsprobleme bei Athleten ein sehr schöner Tag für alle war. Man hat sich leicht zu helfen gewusst und obwohl das Sprechen in einer anderen Sprache immer etwas anstrengender ist sind alle gesund und glücklich wieder in der Jugendherberge in ihren bette angekommen.

Bis morgen 🙂

Viele Grüße Yannik, Jannik, Julius

1. April – Pinkweise Gürtel und eine Stadtralley

Mit der Morgensonne im Gesicht erwacht,
Wurde beim Frühstück ganz viel gelacht
Danach bereiteten wir Lunchpakete vor
Und machten Morgensport „Très fort!“
Durch Blois‘ Gassen ziehen wir mit Bedacht,
Mit einer Stadtrallye haben wir den Vormittag verbracht.
Von alten Mauern und Geschichte umsponnen,
Haben wir viel neues Wissen gewonnen
Begrüßt wurden wir von Drachen im Wind
Also ginge wir ins Haus der Magie – ganz geschwind
Durch faszinierende Tricks und Zauberei,
Ernten sich Magier lauten Applaus bei lautem Geschrei.
Ein Tag voller Freude, voll Leben und Glanz,
Von der Morgendämmerung bis zum
Abendkranz.
In Blois, wo Euphorie in der Luft liegt,
Da wird jegliche Langeweile besiegt

Felix wird ausgezeichnet!

Auszeichnung FelixUns erreichten am frühen morgen Grüße aus Weimar. Ehrengrüße des Vereinsvorsitzenden Christian Zink zu Ehren Felix Tischlers. Pünktlich zum ersten April verdiente dieser seinen pink-weißen Gürtel im Ju-Jutsu, welchen er stolz in seinem Hello-Kitty™-Gi präsentierte.

Die Thüringer Landeszeitung findet unseren Beitrag auf Instagram und schreib 2 Tage später über diese Auszeichnung. Aber noch mehr sind auf unseren Scherz hineingefallen.

Stadtralley

Zur Vorbereitung auf den anstehenden Tag starteten sowohl Klein als auch Groß mit dem Vorbereiten ihrer Lunchpakete. Um gut gewappnet in den Tag zu starten schloss sich danach direkt ein Workout mit umfassenden Übungen für die Jugend an.

Mit dem Bus ging es nun tief in die Stadtmitte Blois’s hinein.

Noch warm wurden wir in vier Gruppen eingeteilt, in welchen wir, nur mit einigen Aufgaben, einer Stadtkarte und einem Stift bewaffnet Blois erkunden sollten.

Die uns auferlegten Aufgaben hatten viele unterschiedliche Aspekte. Vom Herausfinden einiger Informationen zu Bauwerken, über die Suche nach bestimmten Orten/Attraktionen bis hin zum Befragen der Passanten. Gerade bei letzterem wurden unsere, teilweise noch recht frisch erlangten Französischkenntnisse, auf die Probe gestellt, was dem ganzen Ablauf wieder viel Leben einhauchte.

Magie Museum – Masion de Magie

Das Museum, welches Jean-Eugène Robert-Houdin bzw. allgemein der Entwicklung der Magie über die letzten Jahrhunderte gewidmet war, war ein willkommener Abschluss unseres Stadtausflugs.

Über fünf Etagen begegnete man Illusionen, Requisiten, einen Saal über Harry-Houdini und dessen Inspirationsquelle Robert-Houdin sowie einen Magischen Dachboden, auf welchem man selber das Zaubern/ die Illustrationen erlernen konnte. In der letzten Etage erlebten wir gemeinsam eine große Zaubershow in einem Saal, der speziell für diese geschaffen wurde.

Die Illusionen ließen den ein oder anderen förmlich den Bezug zur Realität verlieren.

Nach dem vielen Spaß standen natürlich auch wieder unsere Pflichten an. Nach einer kurzen Rückfahrt und ebenso kurzen Stärkung machten wir uns auf den Weg zu dem Karateverein Blois’s.

Dort lehrte man uns den weiteren Umgang bzw. die Herkunft des Bo (Kampfstock) und des Sai (auch Sai Gabel). Auch wir konnten den Franzosen zeigen, was wir so alles draufhaben im Bereich Selbstverteidigung, Kondition und Ausdauer.

Zum Abschluss des Tages kamen wir dank Felix aber nochmal allesamt ins Schwitzen.

geschrieben von Tyler und Nico

02. April – Château de Blois und Kobudo

Frühstück bei cosy

Heute war der Treffpunkt zum Frühstück 7:45 bis 8:00 angepeilt. So mancher kam dann so 8:05 aber wir sind ja offen.

Château de Blois

Am Bus haben wir uns 9:15 getroffen und sind in die Stadt gefahren. Der freie Besuch des Schlosses begann um 10 also teilten wir uns in Gruppen auf. Uns beeindruckte die Ausstellung sehr. In der Untersten Etage wurden Reste der alten Mauer ausgestellt. Dann ging es durch eine wunderschöne Wendeltreppe nach oben wo wir viele Gemälde sahen unter anderen das Gemälde von Europa während sie auf Zeus reitet wer zu diesem Zeitpunkt ein Stier war. Nach ihr wurde angeblich unser Kontinent benannt. Oben folgten dann die Wohnräume mit versteckten Geheim-Türen. Insgesamt haben wir viel über die Geschichte gelernt und die tolle Architektur der Franzosen bewundern können.

Das Treffen mit Marc Gricourt, der Bürgermeister Blois

Später 11.30 besuchten wir den Bürgermeister von Blois. Es war sehr spannend was eine Lange Geschichte Blois und Weimar verbindet: Ein früherer Bürgermeister Blois wurde, mit vielen anderen, in das KZ Buchenwald gebracht. Zum Glück überlebte er und kam Jahre später nach Weimar. Dort unterschrieb er ein Bündnis mit Weimar, damit so was nie wieder passieren und von nun an Austausche organisiert werden sollen um Freundschaften schließen zu können. Daran haben wir heute gut gearbeitet denn bei dem Anstoß danach mit Orangen-Saft, Sekt und köstlicher Erdbeerlimo wurde viel geredet auf Englisch, Deutsch und Französisch. Außerdem hat der Verein ein Buch über Blois erhalten. Also ein rundum schöner, aufschlussreicher und wichtiger Besuch. Wir freuen uns wenn auch bald die Franzosen uns besuchen.

Shopping-Time

Nun begann die freie Zeit welche ebenfalls in Gruppen verbracht wurde. Wir nutzen diese, um unglaublich schöne und köstliche Donuts sowie croque-monsieur (eine französische Spezialität: ein mit Käse überbackener Toast) zu essen, Kleidung zu kaufen und in die Bibliothek zu gehen.

Unsere kleine Farm

Hier verbringen wir unsere freie Zeit in der wir Kontakte knüpfen, spielen und Geschichten erzählen. Werwolf und Rommé sind sehr beliebt. Außerdem essen wir hier. Heute gab es zum Beispiel Crêpes mit Nutella: sehr französisch.

Unser Training

Das Karate-Team von Blois und das Ju Jutsu-Team wechseln sich immer ab mit den Aufgaben. Das Karate Team brachte uns bei mit den Waffen der japanischen Bauern zu kämpfen. Diese waren meistens Werkzeuge da sie sich keine anderen Waffen hatten. Wir lernten mit Dolchen und Stöckern zu kämpfen. Danach folgten unsere typischen Ju Jutsu Übungen wie Passiv-Block vom Schwinger zum Kopf, Würge und Armstreckhebel. Es ist schön zuzusehen wie sich Deutsche und Franzosen immer mehr vermischen. Dies ist nicht nur ein Kultureller Austausch sondern auch ein Sportlicher.

geschrieben von Carla und Tara

03. April – Entdeckung einzigartiger Geschichte

Nach den letzten gut gefüllten Tagen, die das ein oder andere Mal etwas zu wenig Schlaf enthielten, konnten wir heute mal wieder „ausschlafen“. Um neun ging es zum Frühstuck, bevor wir uns um etwa 10:15 Uhr auf den Weg zum Schloss Chambord gemacht haben. Nach knapp einer halben Stunde fahrt sind auf wir auf dem Gelände des Schlosses angekommen und mit der Ankunft gab es auch den ersten kulturellen Input. So haben wir erfahren – und anschließend gesehen – dass, dass Schloss Chambord hinter einem künstlich angehäuften Hügel liegt, der einen eindrucksvollen ersten Anblick verspricht. Durch die kurze Auffahrt verbirgt sich das Schloss im ersten Moment komplett bevor sich der Bau Stück für Stück, mit den Turmspitzen beginnend, enthüllt. Nachdem unsere, bis zum Eingang weiterführende Fahrt, beendet war, war es bereits 11:30 Uhr. Was durchaus zum Ausdruck bringt was alles zum Jagdgrund Chambord gehört.

Ein Grundstück, zu groß um es in einem Blick zu überschauen, welches Wälder, Gärten, einen Fluss und natürlich das Schloss selbst umfasst und somit keines Falls zu Unrecht, im 16. Jahrhundert als gesellschaftliches und kulturelles Zentrum des Loire-Tals, bezeichnet wurde. Bevor die Besichtigung des Schlosses endgültig starten konnte, hat Axel noch ein paar Worte zur Nutzung von eben diesem verloren. Besonders Interessant war dabei der Vergleich zum Stadt-Schloss von Blois. Während das Stadt-Schloss als Regierungssitz verwendet wurde, war Chambord eher vergleichbar mit einem „Wochenend-Häuschen“, wobei der Begriff „Häuschen“ nicht unpassender sein könnte. Dennoch war Chambord, welches im 16. Jahrhundert durch Franz I. erbaut wurde, erst ein Jagdsitzt, bevor es unter Ludwig dem XIV. lediglich kaum benutzt wurde. Mit Ausnahme von besonderen Festlichkeiten stand das Schloss meistens leer und würde auch nur bei gegebenem Anlass möbliert. Für die Besucher war das Schloss teils mit Möbeln ausgestattet, allerdings galt die Aufmerksamkeit meist eher dem Bau selbst. Das durch den äußeren Anblick geschaffene Staunen hielt auch im inneren weiter an. Große Räume, eine zentrale Treppe mit zwei Aufgängen und zahlreiche Verzierungen, machen das Schloss von innen so beeindruckend wie von außen. Ob man sich das Schloss auf eigene Faust oder doch mit Begleitung des Audio-Guides anschaute, die Zeit verflog.

Um 15 Uhr also, saßen alle wieder im Bus und die Rückfahrt wurde angetreten. Ein letzter Anblick des Geländes, was einem so schnell nicht wieder aus dem Gedächtnis gehen wird. Mit einem kleinen Zwischenstopp beim Chocolatier sind wie wieder zur Farm um uns kurz auszuruhen, bevor es 18 Uhr weiter zum gemeinsamen Training, mit den Franzosen ging.

Karate und Ju-Jutsu

Im Dojo angekommen konnten wir uns in der ersten Einheit zwischen einem Karate- und einem Ju-Jutsu-Training entscheiden. Dabei gab es durchaus Vermischung zwischen Deutschen und Franzosen, welche immer wieder zu teils Interessanten aber meist sehr witzigen Interaktionen führte. Während nur wenige von uns ordentlich französisch sprechen, sieht es bei den Franzosen ähnlich aus. Die Verständigung ist dadurch manchmal etwas erschwert, was das Näherkommen nur weiter bestärkt. Mit viel Mühen, entsprechender Mimik und Gestik und den teils bekannten, teils erarbeiteten Bruchstücken in der jeweils fremden Sprache herrscht im Training eine sehr lockere, dennoch motivierende und spaßige Atmosphäre. Nach anderthalb Stunden des Trainings unserer Wahl, neigte sich der Tag für die kleineren dem Ende zu, während sich jugendliche und motivierte auf weitere anderthalb Stunden Training vorbereiteten. In dieser Zeit wurde der Fokus dann ausschließlich auf Karate gerichtet und das Niveau dabei durchaus weiter gehoben. Gestartet wurde mit einer Erwärmung und ein paar anschließenden spielen, bevor wir Schlag- und Tritttechniken gelernt, geübt und angewendet haben. Dabei ist mir persönlich aufgefallen das man im Training jeden Tag neue Gesichter entdeckt was sicher auch damit zu tun hat, dass sich Franzosen und Deutsche im Karate-Training zunehmend gemischt haben. Wiederholt geprägt von sehr einzigartigen Momenten und Interaktionen, lernt man doch sehr viel im Training. Besonders für Anfänger kann der Input teilweise sogar etwas überfordern, aber meist kann man sich gut an den Erfahreneren orientieren.
Nachdem auch das Karate-Training beendet wurde, ging es zurück zur Farm und damit in Richtung Abendessen. Nach einem sehr aufschlussreichem und auch ermüdendem Tag, hat das Essen den Tag, abgesehen von letzten Aufräumaktionen, somit auch beendet.
Im Anschluss haben sie jetzt noch die in Gedichte gefassten Eindrücke von jüngeren Mitgliedern unseres Vereins und ein paar Bilder welche unseren Ereignisreichen Tag in Farbe erfasst.

geschrieben von Jil , Frida und Bruno

Ein Tag in Frankreich

Wir stiegen in den Bus
dann gabs noch eine Nuss.
Da sahen wir ein Schloss
Dass war besonders groß.
Wir sahen in die Ferne,
dass taten wir auch gerne!

von Juna Zink

Elfchen eines Schlosses

Schloss
Wendeltreppen steigen
Zum Tron gehen
Das ist sehr schön
Mittwoch

von Elise Langer

Schwimmen, Karate und Ju-Jutsu

8:00 Uhr, der Wecker holt einen aus dem Schlaf. Man öffnet die Vorhänge und die Sonne strahlt ins Gesicht. Der Körper hat sich einigermaßen von dem anstrengenden Training des Vortages erholt und ist bereit Energie aus dem anstehenden Frühstück zu holen. Diese wird auch heute gebraucht, denn es steht wieder einiges an. Angefangen mit einer Führung entlang des, durch Blois fließenden, Flusses – die Loire. Eigentlich war der Plan eine Bootstour über den Fluss zu machen. Da es aber seit einiger Zeit regelmäßig viel in Blois und dem 41 Département regnet, ist der Wasserstand der Loire gestiegen, sodass die Tour, wortwörtlich, ins Wasser fiel. Deswegen solle es nun eine Tour zu Fuß geben, doch leider lief es da auch nicht einwandfrei. Es gab ein Missverständnis bei der Kommunikation des Startpunkts, weshalb wir erst auf der falschen Seite standen. Zum Glück hatte sich dieses Problem alsbald geklärt und wir kamen mit einer viertel Stunde Verspätung am eigentlichen Startort an. Begrüßend empfängt uns der Guide, dessen Name er nicht nannte und die Tour ging los. Mit wenig Begeisterung der jüngeren Teilnehmer, erzählte der Herr uns über die ökonomische Relevanz der Loire für das französische Königreich, die zahlreichen Crues – Überschwemmungen -, die das Umland erlebte und eine ehemalige behauste Brücke, die aufgrund der, durch die in der Renaissance kurzfristig herrschenden Eiszeit entstandenen Eisschollen, zerstört wurde. Zudem ging es um die historische Brücke Jacques-Gabriel, die 1724 für den damaligen jungen König Ludwig XV erbaut wurde.

Nach einem solch bildenden Erlebnis ging es zur Schwimmhalle. Die Stimmung ist durchzogen von Vorfreude und Entspannung. Dieses Gefühl wird aber in den Minuten darauf zunichte gemacht werden. Ein Schild im Foyer deutete darauf hin, dass lockerere Badehosen nicht erlaubt sind. Im Gedanken, dass das Personal eine Ausnahme für uns Deutsche machen würde, gingen wir trotzdem hinein, zogen uns um und waren bereit für ein beruhigendes Bad. Während die ersten Füße in die große Badehalle gesetzt wurde, schrie uns eine französische Dame an, wir dürften aufgrund unserer Badekleidung nicht hinein. Wir fragten warum, da ihr einziges Argument, weshalb wir das Wasser nicht betreten durften war, dass wir beim Verlassen des Wassers zu viel warmes Wasser mit nach draußen nehmen würden. Wir fragten weiter nach, wurden aber abgewiesen. Somit standen sieben Jungs da und mussten sich wieder umziehen. „Zufälligerweise“ gab es die Badehosen, die man für das Betreten des Schwimmbades brauchte, am Eingang zu überteuerten Preisen aus billigem Gummi zu kaufen. Glücklicherweise jedoch hat der kleine Jannik noch eine passende Badehose in der Fundgrube gefunden und konnte so noch ins Schwimmbad. Die restlichen sechs versammelten sich auf der Tribüne und durften den anderen beim Baden zusehen. 

Zum Glück der Nicht-Badenden ging die Zeit außerhalb der Pools recht schnell vorüber. Leider aber ist ein Unfall während des Tauchens bei einer der Teilnehmenden passiert. Diese Verletzung wird die Betroffene noch die nächsten Tage leider spüren. Nichts desto Trotz ging es zurück zur Farm. Bis zum Training war kein Ausflugmehr geplant. Gut, denn man kann sich nun erholen. Mehr oder weniger, da Felix durch verschiedene Spiele für Stimmung sorgt. Nach ein paar Gruppenherausforderungen haben sich drei Teams gebildet, die jeweils ein kleines Schauspiel gestalten sollten. Alle drei haben zehn Wörter bekommen, die sie einbauen sollten. Bei der Uraufführung dieser dramatischen Meisterwerke gab es einiges zu lachen.

Die Zeit verging wie im Flug und schon stande man auf den Matten, bereit für ein anstregendes Training. Und das ist ernst gemeint. Gasttrainer waren heute zwei Schwarzgurte, die in der Karate-Welt sehr erfolgreich waren, bzw. sind. Nach einer Erwärmung ging es in das Sparring, wo man sich im Eins-Gegen-Eins gegenübersteht. Die Leitung hat ordentlich darauf geachtet, dass sie Deutsche und Franzosen mischen. Dies hat auch super funktioniert und man konnte sehen, dass, trotz Sprachbarriere, die Deutsch-Französische-Freundschaft Früchte trägt. Diese Beziehungen zwischen den Jugendlichen wurden, dann bei dem Besuch einer Pizzeria mit gegenseitig erzählten Geschichten gestärkt. Die Pizza wurde zur Belohnung für das Training und insgesamt einen sehr gelungenen Tag. Müde durch die sportliche Betätigung und gesättigt vom guten italienschen Essen verabschiedet sich die deutsche und die  französische Seite. Die Gedanken kreisen mit Vorfreude um den Freitag. Am Abend soll es eine kleine Feier auf der Farm geben. Man freut sich auf die letzte gemeinsame Zeit und ärgert sich darüber, dass sie schon zu Ende geht.

Geschrieben von Finn

05. April – Letzter Tag

Nachdem wir am Freitagvormittag Leonardo da Vinci’s Haus sowie Garten besichtigt hatten, ging es wieder zur Farm zurück. Dort angekommen haben die meisten kurz durchgeatmet, während andere schon mit den Vorbereitungen für die abendliche Feier begannen. Diesen schlossen sich dann nach und nach alle an.

Am Abend neigte sich der Tag und auch diese Reise ihrem Ende zu. Dieser letzte Abend sollte dennoch gefeiert werden, denn das Ende dieser Fahrt ist schließlich kein „wir nehmen Abschied“, sondern ein „auf Wiedersehen“. Der Abend begann mit wertschätzenden Worten von Felix und René, sowie einer herzlichen Geste der Gastgeber des Bushido Karate Vereins, bei der jeder Teilnehmer der Fahrt eine Urkunde und einen Aufnäher für den Gi geschenkt bekam. Diese Geste zeigte, dass wir nicht nur da waren, sondern aufgenommen und integriert wurden.

Und damit war das Buffett eröffnet. Es wurde gemeinsam gegessen, geplaudert und sich amüsiert. Dabei war die Sprachbarriere vielleicht ein Hindernis, aber keines welches nicht überwunden werden konnte. Wenn Französisch nicht möglich war, wurde Englisch gesprochen, gestikuliert, mit Hilfe von Übersetzern gearbeitet etc.

Auch bei den anschließenden Aktivitäten entwickelte sich ein schönes Miteinander, wobei bspw. Gesellschaftsspiele eine gute Möglichkeit boten, einander besser kennenzulernen.

Ein weiteres Highlight des Abends war der musikalische und somit auch kulturelle Austausch. Alois zeigte uns ihr Talent auf dem Akkordeon und Maria beeindruckte uns nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit ihrem selbstgeschriebenen Song. Dank Yanniks schönes Gitarrenspiel konnten wir noch drei weitere Lieder gemeinsam singen.

Gegen 11 Uhr löste sich der Abend dann langsam auf. Ich wurde von einem gelungenen und krönenden Abschluss der gesamten Woche sprechen. Der Abend hat gezeigt, dass die Woche genutzt wurde, um neue Menschen kennenzulernen, sowie sich ihrer Leidenschaft anzunehmen. Eine stabile Grundlage um einander näher zu kommen, trotz eventueller Sprachbarriere. Wir freuen uns auch jetzt schon nächstes Jahr,  gemeinsam Zeit zu verbringen und den Franzosen die Stadt Weimar näher zu bringen.

Sehr müde kamen wir am nächsten Morgen in Weimar an.

geschrieben von Ada und Selina

Danke

Besonderen Dank an das ganze Team um René Huin, welche sich so um uns bemüht haben. Wir freuen uns auf Euch 2025!

Danke an alle Organisatoren (Michael Sperber, Felix Tischler, Antje Förster, Christian Zink, Jil Lange usw. usw.)

Besonderen Dank nochmals an das Deutsch Französische Jugendwerk und die Thüringer Sportjugend.