Frankreich 2015

Tag 1

Lange haben wir der Abfahrt am 09.10.2015 entgegen gefiebert. Endlich legten wir über 1.400 km zurück und erreichten das wunderschöne Concarneau. Nach kurzweiligen 17 h erreichten wir unser Ziel und kennen nun alle  Kapitel der Chroniken des Kängurus. Nun konnte es also losgehen mit der non-formalen Bildungsfahrt und den Themen Europabewusstsein und Gender Mainstreaming.

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So einen herzlichen Empfang haben wir um 7 Uhr morgens nicht erwartet. Es gab ein tolles Menu als Frühstück, welches aus vielen Gängen bestand. Einige von uns waren mit dem wenigen Schlaf und dem Festessen wirklich überfordert. Wir sind dann erst mal alle ins Bettchen gekrochen. Das Haus von Marie ist fantastisch. Jeder Raum hat einen Bezug zum Meer und der Region. Selbst die Toiletten sind einmalig schön gestaltet.

Gegen Mittag sind wir wieder aufgewacht. Schlaf wird auch überbewertet und haben uns das Meer angesehen. Das ist so schön hier! Ein Segelverein übte gerade vor uns mit seinen Booten. Den Kindern und Jugendlichen schauten wir lange hinterher. Endlich ging es zum Dojo des französischen Vereines St. Philibert. Die Halle ist super. Da könnten sich die Stadtväter unserer schönen Stadt Weimar einmal ein Beispiel nehmen. Unsere marode Halle in Weimar wird den Franzosen nächstes Jahr wohl „spanisch“ vorkommen.

Emiliy, Luisa und Christian schauten sich erst das Kindertraining an. Es war interessant, wie andere mit den kleinen Kindern umgehen. Wir hatten nun endlich den richtigen Rahmen um ein paar Geschenke loszuwerden. In die Hände unserer französischen Gastgeber gelangten originale Knusperflocken, Wurst und Bier aus unserer Region, ein echter Dresdner Stollen und 2 SEISHIN-T-Shirts. Danach gab es ein tolles Judotraining für alle. Wir lernten und intensivierten einen Fußwurf. Angeregter Austausch im Anschluss liess erahnen, dass die nächsten 7 Tagen sehr interessant werden.

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Wir wurden auf verschiedene Gastfamilien für die Nacht aufgeteilt. Morgen ist ein neuer Tag und wir sind sicher, dass dieser wieder neu und aufregend werden wird. Es war wirklich schön, Marie wieder zu sehen. Es ist kaum zu glauben – die sind alle hier so nett.

Christian Zink

 

Tag 2

Auch neun Stunden Schlaf konnten uns nicht mehr retten. Als wir dann trotzdem irgendwie am Frühstückstisch angekommen waren, hing schon der Kaffeduft in der Luft und wir wurden bestens auf das nächste Vorhaben vorbereitet. Es ging an den Strand. Nicht zum Baden, nicht zum Sonnen. Nee, zum Laufen! Unsere Motivation war im Keller. Als wir dann jedoch angekommen sind wurde unsere Laune schlagartig besser. Der Ausblick von der Klippe über das Meer hat eine für uns eher seltene aber sehr angenehme Laufatmosphäre geschaffen. Die französischen Jugendlichen hatten die Laufschuhe schon an. Da wollten wir uns von der besten Seite zeigen. Nachdem der scheinbar anstrengendste Teil  hinter uns lag, ging es mit Staffelläufen weiter. Wiir haben uns dann die Füße ein bisschen im Meer abgekühlt, bevor wir das Training mit Sprintübungen und Strandrugby fortsetzten. Die Franzosen lieben Rugby. Wir waren zufrieden, wenn auch fix und fertig. Die französischen Jugendlichen erzählten uns, dass sie öfter Strandtraining machen. So langsam gewöhnen wir uns an das viele leckere Essen. Wer weiß, ob unsere WettkämpferInnen nach dieser Zeit noch in ihren ursprünglichen Gewichtsklassen zugelassen werden.

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Irgendwann hatten wir mit unserem momentan körperlich leicht eingeschränktem Trainer* langsam die mehr oder weniger in einer Festung liegende, wirklich schöne Altstadt durchlaufen. Jeder konnte Postkarten besorgen und die meisten haben auch schon angefangen diese zu schreiben.

Die Jugendherberge liegt mitten in der Stadt und direkt am Meer. Am Abend gab es ein leckeres 3 Gänge Menu in der Jugendherberge. Das haben wir nicht erwartet. Nach dem Abendessen diskutierten wir noch über Demokratie und Verein. Insbesondere die Mitwirkungsmöglichkeiten von Jugendlichen in Vereinen und was wir dabei für die Demokratie lernen können, haben wir ausgiebig erörtert.

 

Luisa Brunner

 

* Christian hat sich leider etwas überschätzt und gemeint nicht abklopfen zu müssen. Er hat die Grenzen seiner Kniebänder kennen gelernt und eines davon angerissen.

 

Tag 3

Es war noch dunkel als unser Wecker klingelte. Um 8 gab es Frühstück. Dann trafen wir Michel. Er zeigte uns die eingeschlossene Stadt und berichtete über die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Briten und Franzosen, als es noch keine Europäische Union gab. Die innere Stadt ist eine Festung im Hafen von Concarneau, die in 300 Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Großbritannien der Bevölkerung immer wieder Schutz geboten hat. Nach diesem kleinen Spaziergang durch die Festungsstadt schauten wir uns das Fischereimuseum MUSÉE DE LA PÊCHE in Concarneau an. Dort zeigte uns Michel die interessantesten Sachen und erklärte alles zu Urzeitfischen und Fischerbooten.

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Ein Mann aus Concarneau erfand die Fischdose, welche wir auch gut in Deutschland kennen. Danach aßen wir auf einem Wochenmarkt zum Mittag Crêpes mit Ei, Käse, Karamell oder Nutella. Nachdem alle gestärkt und gesättigt waren zogen wir mit Kescher und Eimer los und fingen Krebse, Krabben und sogar Fische. Nachdem alle Tierchen wieder frei gelassen worden waren, bemerkten einige mit Schrecken, dass die Flut eingesetzt hatte. In der Ferne konnte man einen einsamen Schuh auf dem Wasser treiben sehen.

Von dem Schrecken noch nicht ganz erholt stiegen wir ins Auto und fuhren an einen abgelegenen aber wunderschönen Ort um ein bisschen spazieren zu gehen. Christian ließen wir dabei mit Michel lieber in der Nähe des Autos damit er nicht so weit laufen muss. Anschließend ging es in einen riesigen

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Supermarkt um die wichtigsten Dinge einzukaufen. Raus kamen wir mit 4 riesigen Plüschbären und einer Menge Süßigkeiten  sowie Getränken. Die gesunden Sachen kamen dabei etwas zu kurz. Als wir wieder in der Jugendherberge angekommen sind, hatte jeder ein bisschen Zeit für sich.

Emily Kurth vom SV Groitzsch

 

Tag 4

Heute begann der Tag mit einem Ausflug in das historische Dorf Locronan. Die Gebäude des Dorfes waren aus dem traditionellen Granitstein, welcher vor Ort aus der Erde gewonnen wird, gebaut. Die Gebäude unterlagen gotischen und keltischen Einflüssen. Wir besichtigten den katholischen Friedhof wie zwei Kirche, in welchen die bunten Fenster sehr beeindruckend waren.

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Wir genossen vor der Heimfahrt eine interessante Führung durch die Gassen Locronans. Anschließend fuhren wir zur westlichsten Spitze Frankreichs am Pointe du Raz. Die Aussicht war unglaublich. Beim Picknick auf den Felsen hatten wir einen gefiederten Gast, der mit reichlich Baguette gefüttert wurde.

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Frisst mehr als sie wiegt.

Wir bereiteten uns mit entspanntem Gitarrespielen auf das Training am Abend vor. Die Fahrt über herrschte eine angespannte Stimmung, da wir erfuhren, dass uns der zweifache Olympiamedalliengewinner Marc Alexandre trainieren sollte. In der Halle angekommen, wurden wir freundlich von den französischen Trainern und anderen SportlerInnen in unserem Alter empfangen. Das Training war sehr gut.

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Es machte Spaß und forderte gleichzeitig in einem angenehmen Maß. Im Bodenkampf machten wir ein ausgezeichnetes Bild. Die Erfolge auch gegen deutliche höher Graduierte sorgten für viel Freude und Motivation für die nächsten Tage. Nach dem Training wurden Fotos gemacht und über die positiven Eigenschaften des Austausches zwischen Deutschland und Frankreich geredet. Auch der Judo Club in Guidel empfing uns sehr freundlich und alle waren so nett zu uns. Zum Abschluss gab es Orangensaft und etwas zum Essen. Wir wurden angenehm verabschiedet und begaben uns auf die Heimfahrt bei welcher wir uns über das Training austauschten. Zu Hause angekommen gab es Essen und wir gingen zu Bett.

Zoè Wiedermann und Lena Thieme

 

5. Tag

Heute besichtigten wir nach dem Frühstück die kleine Stadt Pont-Aven. Dort wurde uns das schöne Zentrum mit dem malerischen Fluss und den vielen Wassermühlen gezeigt. Wir schauten uns viele künstlerische Schaufenster und Läden an. Pont-Aven ist auch sehr bekannt für die vielen Maler die hier gewohnt und gewirkt haben. Einer der bekanntesten Maler Paul Gauguin unterlag auch dem Charme dieser kleinen Stadt. Wir haben auch alle das goldene Hermelin von Xaver Grall berührt.

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Mitten in der Stadt. Früher wurde hier die Wäsche gewaschen.

Auf dem Rückweg hielten wir noch in einem sehr kleinen und mittelalterlich wirkenden Dorf. Dort schauten wir uns die niedlichen Häuser an, die alle mit Stroh bedeckt waren und die so niedrig waren, dass man kaum durch die Tür gepasst hätte. Nur Frodo Beutlin ist uns nicht über den Weg gelaufen. Danach fuhren wir zurück in die Jugendherberge, wo wir Zeit hatten, uns auszuruhen, in die Stadt zu gehen und auch Mittag zu essen. Am Nachmittag fuhren wir dann alle zusammen zum Judotraining in die Sporthalle. Dort trainierten wir mit den französischen Mädchen und Jungen zusammen. Die letzte Stunde leiteten Christian und Hans-Olaf ein Ju-Jutsu-Training, bei dem wir Schläge und Tritte geübt haben Auch die Verständigung mit den Franzosen funktionierte sehr gut, obwohl die meisten von uns ja kein Französisch sprechen. Mit Händen und Füßen ging es doch! Europabewusstsein geht auch barfuß auf der Matte.

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Dieses Bild malte ein französischer Junge für Christian

Am Ende des Trainings wurden wir von den Franzosen noch reich beschenkt, wir bekamen unter anderem auch Vereins-T-Shirts und wurden kurzum zu Mitgliedern des tollen Judo Vereins St Philibert. Dass die uns 2016 besuchen, steht fest. Das wird eine Mammutaufgabe werden, deren Gastfreundschaft bei uns zu toppen. Anschließend wurden wir noch herzlichst von dem Training verabschiedet und fuhren zurück zur Jugendherberge.

Isidor Menke

 

6. Tag

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Brest, dort besichtigten wir in das Océanopolis, ein großes Salzwasseraquarium. Zu erst schauten wir uns die Tiere und Pflanzen der tropischen Gewässer an. Haie, Korallenriffe und viele bunte Fische konnten wir lebendig sehen und beobachten. Christian erzählte uns viel von seinen eigenen Taucherfahrungen. Uns wurde klar, was für eine Artenvielfalt und Schönheit durch uns Menschen zerstört wird.

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Nach einer kleinen Essenspause zogen wir uns warm an und gingen zum Bereich der polaren Gewässer. Pinguine, Robben und riesige Krebse erwarteten uns dort. Es war erstaunlich, wie schnell und geschickt sie sich Unterwasser bewegen konnten. Als Letztes schauten wir uns eine Ausstellung zu den Gewässern des westlichen Frankreichs (Finistere) an, welche einheimische Fische und Seepflanzen zeigte. Sie war besonders schön gestaltet. Danach hatten wir Zeit, Brest auf eigene Faust zu erkunden. Wir teilten uns in kleinere Gruppen auf und gingen einkaufen und aßen etwas. Zum Glück hat es nicht geregnet, etwas was in Brest eine Seltenheit ist. Nach eineinhalb Stunden trafen wir uns wieder und fuhren erschöpft wieder zurück in die Jugendherberge von Concorneau.

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Das Abendbrot bestand wieder aus 3 Gängen. Wir sind immer wieder überrascht, was für ein tolles Abendessen wir in einer Jugendherberge genießen. Wenn das Frühstück auch so wäre, würden wir hier bleiben. Gegen 21 Uhr gingen wir mit Michel zum Fischmarkt. Er hat früher als Fischhändler dort gearbeitet und zeigte uns die frisch gefangenen Fische, welche in Kisten mit Eis gelagert wurden. Morgens gegen fünf Uhr werden sie alle an Händler weiter verkauft.

Nach diesem interessanten Einblick ging der fischlastige Tag zu Ende und wir verkrochen uns schnell ins Bett.

Jakob Halbauer und Jakob Stieff

 

7. Tag

Heute waren wir in Quimper. Wir sind in den vergangenen Tagen mehrfach daran vorbeigefahren. Die Franzosen haben uns dabei regelmäßig gesagt, es gäbe dort eine eine ganz tolle Kirche. Wir wurden bei der Besichtigung derselben auch nicht enttäuscht.

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Für ein bisschen Sprachverwirrung sorgen die unterschiedlichen Begriffe von uns und den Franzosen hinsichtlich verschiedener Kirchen. Sie nennen das Bauwerk „Cathédrale Saint Corentin“. Im Deutschen ist eine Kathedrale aber ein Bischofssitz, weshalb es für uns ein Dom ist. Wir haben erneut das Problem der „falschen Freunde“ in der Sprache festgestellt. Der Dom selbst ist beeindruckend. Die farbigen Fenster mit Bibelszenen geben ein lebendiges Bild vergangener Zeiten. Das Gleiche gilt für die Särge mit Statuen der Würdenträgern, die sie enthalten. Wie fast alles hier in der Gegend besteht der Dom aus Granit, was einen Eindruck von Festigkeit vermittelt. Gleichzeitig ist daher auch die vorherrschende Farbe grau. Nach der Dombesichtigung haben wir die Altstadt erkundet. Wie der Dom besteht sie weitgehend aus Granit, mit einigen Fachwerkanteilen. Besonders interessant fanden wir die Markthalle, in der viele Stände unter einem Dach vereint sind und wo für alle Geschmäcker passendes Mittagessen gefunden wurde. Auch hier fiel wieder auf, dass die Franzosen sehr viel Wert auf gutes Essen legen. Hier in Meeresnähe liegt ein Schwerpunkt dabei auf dem Fisch. Was Fischhändler in ihrer Auslage haben, zappelt oft noch. Das finden die Vegetarier unter uns nicht gut, weil ihnen die Tiere leid tun.

Lena ließ es sich nicht nehmen,  französischen Jugendlichen die Kraft eines Ju-Jutsuka zu demonstrieren. Sie griff beherzt die Rugbymaschine an und sorgte für lange Gesichter bei den männlichen Rugbyspielern.

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Wir haben uns dann wieder auf den Weg in die Jugendherberge gemacht. Dabei haben wir an einem Supermarkt angehalten, um Lebensmittel für die morgige Heimfahrt und zum Mitnehmen einzukaufen.  Das 3 Gänge Menu in unserer schönen Jugendherberge direkt am Atlantik toppte am letzten Abend alle vorherigen guten Abendessen. Die Franzosen haben wirklich eine ausgezeichnete Küche.

Es ist schade, dass die Zeit so schnell rumgegangen ist. Wir würden gerne noch eine Woche bleiben. Unsere Franzosen sind dabei, einen Gegenbesuch für 2016 zu planen. Das wird sicher interessant.

 

Hans-Olaf Richter

Rückfahrt

Der letzte Tag. Beim Frühstück sind uns alle einig, dass die Woche viel zu kurz war. Wir resümieren und stellen einige Unterscheide zu Deutschland auf:

  • + Man isst Crêpes am Morgen.
  • + Dem Frühstück wird in der Bretagne nur geringen Wert zugemessen. Müsli, Milch sind okay. Zwei Marmeladen mit gesalzener Butter müssen reichen.
  • + Dafür ist das Abendessen der Knaller. In keiner Jugendherberge zuvor, erhielten wir ein 3 Gänge Menu, welches so schmackhaft ist.
  • + Frauen werden mit zwei virtuellen Küsschen begrüßt. (Erst links, dann rechts und nie auf den Mund!)
  • + Wegwerfbecher, Plastebesteck und der viele Plastikmüll bei den Lunch-Paketen kennen wir so auch nicht. Das muss nicht sein.
  • + Man ist Crêpes zwischendurch.
  • + Dass Crêpes mit Nutella lecker sind, wussten wir. Das geht auch mit Käse, Wurst und Ei und heißt dann Crêpes komplett.
  • + Auch für Vegetarier gilt: Iss süß oder mit Fleisch J (Also süß)
  • + Lebende Krebse im Supermarkt sind hier normal.
  • + Wir Deutsche brauchen einen Plan und der muss eingehalten werden. In Frankreich geht es aber auch so. Flexibilität ist alles.
  • + Der Apfelwein Cidre zählt nicht als Alkohol, für uns schon.
  • + Man isst Crêpes am Mittag.
  • + Es gibt Ebbe und Flut. Stellt man seine Schuhe bei Ebbe ans Meer, dann sind sie bei Flut weg.
  • + Man (also Frau) kann auch quer im Kreisverkehr mit dem Auto stehen. Die Franzosen sind sehr höflich und ruhig im Straßenverkehr.
  • + Das Mittagessen besteht nicht aus Scampi und Radieschen. Das ist nur der erste Gang! Danach kommen noch mehre Gänge. Nur Deutsche essen alles auf.
  • + Eine Kugel Eis ist exorbitant teuer. (2,50 € und mehr!)
  • + Das Dorf von Asterix liegt in der Bretagne. Offensichtlich liegt das Auenland von Bodo Beutlin in der Nähe von Concarneau.
  • + Auch wenn das Dojo „Halle des Sport“ heißt, ist es keine deutsche Halle. Wir hätten sehr gerne eine ähnliche Halle und nicht unser marodes Gebäude in Weimar.
  • + An der Crepespfanne stehen Frauen und die Männer sitzen und schnacken. In Thüringen ist es genau anders herum. Da stehen die Männer am Rost und die Frauen sitzen.
  • + Für Judo und Ju-Jutsu ist es egal, welche Sprache man nicht kann. Sport braucht keine Worte und Freundschaften entstehen ohne große Sätze.
  • + Man isst Crêpes auch abends.
  • + Manche Muscheln schmecken so, wie der Hafen bei Ebbe riecht.
  • + Weder von Weimars höchsten Hügel, noch vom westlichsten Punkt des französischen Festlandes Pointe du Raz kann man die Freiheitstatur von New York sehen
  • + Mann ist immer Crêpes und sie schmecken.

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Danach geht es an den Hafen. Wir schauen uns die Segel- und Motorschiffe an. Hans-Olaf möchte eine kleines, Jakob das orangene und die Mädels ein großes. Heute ist es diesig und etwas kalt. An all den anderen Tagen wurden wir von der Sonne verwöhnt. Wir schlendern zurück und packen unsere Sachen ins Auto. Dann geht es ein letztes Mal zum Dojo St Philibert in Trégunc. Es werden Reden gehalten und sogar der Oberbürgermeister und der Bürgermeister für den Sport sind gekommen. Es gibt Crêpes. Diese werden dampfend zubereitet. Jakob versucht sich an der Crêpespfanne. Wir genießen die Gastfreundschaft und bedanken uns bei allen. Besonders Myriam, Marie und Michele haben für uns Beachtliches auf die Beine gestellt. Wir hatten eine tolle Woche. Jeder von uns hält als Erinnerungsgeschenk ein selbstgebautes Segelschiff in den Händen.

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Dann steigen wir in den Bus und werden mit einem frenetischen Beifall verabschiedet. Wir lassen es uns nicht nehmen, noch einmal umzudrehen und mit offener Bustür im Schritttempo unseren Gastgebern zu huldigen. 1400 km liegen vor uns.

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2016 werden wir Besuch aus Frankreich bekommen. Wenn wir nur in etwa das Selbe leisten wollen, dann müssen wir jetzt einen Plan machen. Los geht’s!

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Wir fahren nach Frankreich und zu Marie!

Endlich ist es wieder soweit, unsere große Vereinsfahrt steht an!

Wir möchten mit euch in der zweiten Herbstferienwoche (09.10.15 – 18.10.15) nach Concarneau fahren. Diese kleine hübsche Stadt ist rundum von Wasser umgeben und liegt am Atlantik. Sport und Spaß, Gewaltprävention und Europabewusstsein erwartet uns Vorort. Die Zielgruppe für unsere Vereinsfahrt sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12-26 Jahren, diese sind in einer Jugendherberge untergebracht.
Die Jahre 2011 und 2013 haben gezeigt wie viel Spaß es immer macht. In diesen Jahren waren wir in Kroatien, ihr könnt euch die Berichte auf unserer Website durchlesen um einen Eindruck zu bekommen.

Für genauere Details und Informationen könnt ihr auf www.seishin-weimar.de gehen, dort findet ihr die Ausschreibung.

Anmeldeschluss ist der 10.06.15!

Sophie, Marie und Christian

Adieu chère Mary

Marie: Eine junge Frau aus Frankreich die in Weimar ihr fünf Monatiges Praktikum machte und glücklicher Weise zum SEISHIN Weimar e.V. kam.

Marie_letztes_BildSie hat den schwarzen Gürtel im Judo und wurde somit von unserem Trainer, Christian gefragt ob sie bei uns als Trainerin zwei Stunden die Woche Judo Training geben kann und machte dies auch. In den ungefähr fünf Monaten in denen sie uns trainierte nahmen wir sehr viel Erfahrung mit. Marie war immer sehr hilfsbereit und unterstützte uns in jeder Sache, sie kam zu fast jedem Wettkampf mit und war immer eine sehr große Hilfe. Mit ihrer freundlichen und herzlichen Art nahmen wir sie nicht nur als Trainerin sondern auch als Freundin wahr und teilten nicht nur die Trainingszeiten miteinander.

Durch Marie wissen wir, der SEISHIN Weimar e.V. wo es zur nächsten Vereinsfahrt hingeht. Zu Marie nach Frankreich. Als der Abschied immer näher kam wurde es für alle schwerer, aber wir sind uns sicher das es noch mehrere Wiedersehen geben wird.

Marie absolvierte mit Erfolg den Gelbgurt im Ju -Jutsu. Sie wird uns sehr fehlen und danken für die schöne und lehrreiche Zeit !

A bientot, Marie!

Elisabeth Wiegel

Judotraining für unsere Wettkämpfer zur DEM 2014

Den 17.Mai, einen Samstag, nutzen unsere Wettkämpfer sehr sinnvoll und vor Allem sehr sportlich.

Im Mittelpunkt standen die Judoparts, d.h. fassen, werfen und Bodenkampf. Extra hierfür hatte unser Verein an diesem Tag einen Gasttrainer zu Besuch, Felix Hartmann, ein Judo-Danträger. Er ging mit uns strategisch viele Techniken durch. Wir begannen mit der Aufwärmung und übten die wichtigsten Würfe, damit jeder immer mehr Gefühl für seine Favoritentechnik bekommt.
Im Boden lernten und verbesserten wir Festhaltetechniken und versuchten viel Neues, wie verschiedene Hebel oder Würgen, aus. Zum Schluss ging es an das Verbinden von Stand und Boden in richtigen Kämpfen.
Alle bewiesen ihr dazugelerntes Wissen und strahlten viel mehr Elan aus. Insgesamt verbrachten wir sechs Stunden miteinander und gewannen an mehr Selbstbewusstsein und Motivation. Wir sind den Deutschen Meisterschaften wieder ein Stück näher und wir danken Felix für den wundervollen Tag und die hilfreiche Unterstützung.

 

Vera Neumer

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen – Kroatien 2013

Kroatien. Die Brücke zwischen dem Balkan und dem Westen

Ein Bericht über die Jugendbildungsreise des SEISHIN Weimar e.V.

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“ – so oder ähnlich geht ein allgemein bekanntes Sprichwort. Wir haben eine Reise getan und wollen was erzählen. Doch wo fängt man da am besten an? Was soll man erzählen, ohne zu langweilen? Da ich einmal beim Fragenstellen bin, noch einpaar davon: Weshalb brauchen Männer eher eine Luftpumpe als Frauen? Warum freuen sich Kroaten über die Anwesenheit von Mardern und wir in Deutschland nicht, zu mindestens nicht als Autofahrer? Und warum können große Rucksäcke gefährlich werden? Es werden alle Fragen beantwortet, doch nun erstmal der Reihe nach.

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Der SEISHIN Weimar e.V. hat sich satzungsgemäß unter anderem die Aufgabe gestellt, den Sport zu fördern und die Jugendarbeit. Den Sport, genauer gesagt den Kampfsport, ganz genau gesagt die Sportart „Ju-Jutsu“, fördert der Verein durch seinen Trainingsbetrieb und die Teilnahme an Turnieren. Dies allein ist zugleich bereits eine Seite der Jugendarbeit, werden hierbei doch Tugenden vermittelt, wie Ehrgeiz, Fleiß, Ausdauer, Durchhaltevermögen, Kampfeswille und auch die Fähigkeit eigene Grenzen zu spüren, diese zu akzeptieren und mit Niederlagen umzugehen.

Das gemeinsame Trainieren im Verein dient darüber hinaus aber auch der Herausbildung und Vermittlung von Teamgeist, Gemeinschaftsgefühl, sich verantwortlich fühlen für sich und für andere, Kennenlernen von anderen Jugendlichen, sich auf Neues einlassen usw. Und damit wird eine weitere, nicht unwesentliche Facette der Jugendarbeit, wie sie im „SEISHIN Weimar e.V.“ verstanden wird, benannt: die Jugendbildung. Wir meinen, dass nichts so bildet und anregt, den Horizont erweitert, Erfahrungen prägt, wie das eigene Erleben zum Beispiel auf einer Reise. Genährt von den vor zwei Jahren gesammelten Erfahrungen nahm nach und nach die Idee Gestalt an, mit dem Verein im Jahr 2013 erneut eine Jugendbildungsreise zu organisieren. Natürlich muss eine JugendBILDUNGSreise auch einen Bildungsauftrag, eine thematische Grundlage also und ein adäquates Reiseziel haben. Was interessiert die Jugend in der heutigen Zeit, was hat mit der Gestaltung der Zukunft und dem Zusammenleben in der Gesellschaft zutun und ist durch eine Reise vermittelbar?

Ein Thema, welches für Jugendliche interessant ist und einen Bezug zur Zukunft und zur eigenen Identität hat, ist „Europa“. Schnell war klar, das Kroatien als erwähltes Reiseziel für dieses Thema sehr geeignet ist. Denn es ist das jüngste Mitglied der Europäischen Union. Erst zum 01.07.2013 ist Kroatien als 28. Mitgliedstaat der Europäischen Union beigetreten und versteht sich nach den Worten ihres Regierungschefs Milanovic als ein Land, das als Brücke dient zu den anderen Balkanländern, die ebenfalls der EU beitreten wollen. Als weiteres Thema, fiel die Wahl auf „Gendermainstreaming“, also der Gleichbehandlung der Geschlechter. Hier handelt es sich um ein Thema, welches in unserer Gesellschaft und für die Persönlichkeitsentwicklung unserer Jugendlichen und jungen Heranwachsenden eine große Rolle spielt.

Und so wurde unter Anleitung des Vereinsvorstandes von den Jugendlichen ein Wochenprogramm aufgestellt, was garantiert jeglichen Anschein von Langerweile vermied. Die geplanten Aktivitäten waren:

  1. Kennenlernen und Erproben des Tauchsports unter Aufsicht und Anleitung erfahrener Tauchlehrer und Tauchsportler der Tauchschule Divesport KRK und Diveloft Vribnik . Damit verbunden war zum einen die Erkundung der Flora und Fauna der kroatischen Adria-Küste und zwar auch unter Wasser. Dadurch lernen die Teilnehmer die Schönheit und Verletzlichkeit der einzigartigen Natur am und im Mittelmeer schätzen und hebt die Notwendigkeit eines wirksamen Umweltschutzes hervor. Immerhin sind bereits durch Umweltschädigungen und Überfischung einzelne Tierarten beinahe ausgerottet (z.B. 80% der weltweit lebenden Haie). Besuch eines Meeresaquariums. Beim Tauchen wird aber auch die Wahrnehmung des eigenen Körpers, das Spüren von Grenzen sowie das Überwinden von Grenzen erfahren und das gegenseitige Rücksichtnehmen und Helfen geschult.
  2. Veranstaltung einer Stadtralley in Krk und damit das Kennenlernen der kroatischen Geschichte und zwar der älteren, als auch der jüngeren. Immerhin war vor gerade einmal achtzehn Jahren in diesem Land ein grausamer Krieg, bei dem Tausende Menschen umgebracht wurden und viele historische Gebäude zerstört worden sind. Dies gehört auch zur modernen europäischen Geschichte. Ein Zusammenschluss der europäischen Nationalstaaten in der Europäischen Union mit gemeinsamer Abstimmung auf den wichtigsten Politikfeldern, wie der Wirtschafts- und Sozialpolitik und der Außenpolitik sind ein wichtiger und sicherer Garant für eine dauerhafte Sicherung des Friedens in Europa.
  3. Verschiedene Veranstaltungen zur körperlichen Ertüchtigung durch gemeinsame Trainingseinheiten in Judo, Karate und Ju-Jutsu, zum Teil mit kroatischen Jugendlichen sowie Ballspiele. Freizeit- und Bildungsveranstaltungen zum gemeinsamen Kennenlernens der Teilnehmer der Jugendbildungsreise untereinander und der kroatischen Jugendlichen. Durchführung gemeinsamer Spiele, wie „Wer wird Millionär“ und ein Sprachkurs in kroatisch. Ein Fotoworkshop begeisterte die Teilnehmer alte Gassen und historische Gebäude digital festzuhalten.
  4. Durchführung von Workshops zu den Themen: gewaltfreie Partnerschaft, sexuelle Gewalt, Gewalt unter Jugendlichen, Gewaltprävention und Selbstbehauptung- bzw. Selbstverteidigung.
  5.  Spaß und Vergnügen beim Ballspielen, Baden, Stadtbummeln und beim Neptunfest, gemeinsam mit kroatischen Jugendlichen.

Um zu erfahren, welche Eindrücke die Reise bei den Jugendlichen hinterlassen hat, lassen wir sie selbst zu Wort kommen:

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Anreise und Tag 1 – Wir sind da!

Nach kurzer Verzögerung starteten wir am 18. Oktober von Weimar aus zu unserer Jugendfahrt in Richtung Krk (Kroatien). Etwas Sitzfleisch mussten alle Teilnehmer mitbringen, denn vor ihnen lagen zirka 15 Stunden Fahrt.
Nachdem Österreich und Slowenien bei Nacht durchquert waren, erwartete uns Kroatien mit einem schönen Sonnenaufgang und dem ersten Blick auf das Mittelmeer. Auf dem Weg zu unseren Unterkünften machten wir im Hafenstädtchen Krk einen kurzen Halt, um die ersten Kunar zu tauschen. Der Kunar ist die Landeswährung der Kroaten, welche am 1. Juli 2013 in die Europäische Union aufgenommen wurden.
Ausgezehrt von der langen Reise, wurden wir anschließend in Kornic, unserem Zielort auf der Insel Krk, mit einem Frühstücksbuffet begrüßt. Gestärkt aber müde bezogen wir danach unsere Quartiere. Nun hieß es erst einmal ausruhen, denn am Nachmittag stand eine weitere Kennenlernrunde auf dem Programm. Das erste Zusammentreffen der Jugendlichen in Weimar zeigte Früchte, die meisten Namen waren uns noch irgendwie im Gedächtnis und schnell den entsprechenden Teilnehmern zugeordnet. Nach dem so einige Gordische Knoten gelöst waren, aktivierten wir uns mit einer lustigen aber anstrengenden Runde „Ich packe in meinen Trainingsplan“. Das „Dunat“ hatte inzwischen schon das Abendessen vorbereitet.

Der weitere Abend gestaltete sich für die meisten von uns nicht all zu lang. Müde von der Reise ging man früh schlafen oder saß noch ein wenig zusammen.

Tobias Tejkl und Roxanne Duewell (Tobi und Roxi!)

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Tag 2 – Stadtralley

Um 7:45 geht es auf zum Frühstück. Viele sind zwar noch müde, jedoch auch höchst motiviert, um in den Tag zu starten. Alle haben Ihre gepackten Sachen dabei, denn der Bus bringt uns gleich nach Krk. Dort wollen wir im Rahmen einer Stadtrallye den Ort näher kennen lernen.

Nach der Einteilung der Gruppen machen sich alle eifrig auf, um schnellstmöglich die 10 Punkte ihrer Aufgabenliste abzuarbeiten. Die
Stadterkundung wurde dadurch sehr lustig und wir schossen viele schöne Fotos.
Da am Nachmittag noch viel Zeit übrig blieb und einige Gruppen nicht bis zur Abfahrt des Busses warten wollten, ging es einfach quer über Wiesen und Steinberge zu Fuß zurück nach Kornic. Am Ziel angekommen, waren wir ganz schön erschöpft und ruhten uns erst einmal aus. Das Abendessen schmeckte sehr gut aber wir wollten nur noch ausspannen und schlafen gehen.

Sonntag, 20.10.2013
Linde Joost und Stefanie Bakseev

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Tag 3 – Tauchen in Vribnik

Wir starteten den Tag heute nach dem Frühstück, um 9:10 Uhr vom Restaurant Dunat. Mit dem Bus fuhren wir in 20 Minuten zum Aquarium in „Baska“ Dort sahen wir die Vielfalt der Adria, unter anderem Muscheln und verschiedene andere Meerestiere, die wir eventuell heute bei unserem Schnuppertauchgang entdecken könnten. Um 10:30 Uhr fuhren wir zur Tauchstaton nach Vrbnik, dort bekamen wir eine kurze Einführung in die Grundlagen des Tauchens. Danach teilte sich die Gruppe in zwei Teile. Der erste Teil bekam eine Einführung in die „Fotowelt“ und versuchte die gelernten Kenntnisse gleich einmal anzuwenden. Der zweite Teil legte sich Tauchausrüstung an und ging jeweils zu zweit mit einem Tauchlehrer auf Schnupperkurs ins Wasser. Für die meisten von uns war es der erste Tauchgang im Leben und alle waren sehr aufgeregt.

Montag, 21.10.2013
Laura Herz und Sophie Schwarz

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Tag 4 – Tauchen und Fotoworkshop

Gestärkt vom leckeren Frühstück im Bistro Dunat gingen wir zum Bus, der uns an diesem Morgen wieder nach Vrbnik bringen sollte. Mit gemischten Gefühlen, einerseits aufgeregt fröhlich und andererseits mit gewissem Respekt, gingen wir zur Tauchstation (Dive Loft Krk), wo uns zwei nette Tauchlehrer erwarteten. Da wir die Einweisung alle zusammen bereits am Vortag erhalten hatten, konnte die 2. Gruppe heute gleich ins Wasser starten. Die, die gestern Tauchen waren, machten heute stattdessen einen kleinen Fotoworkshop.
Nach langem Kampf mit den Neoprenanzügen gingen wir zum Strand und legten dort die Westen mit Pressluftflaschen, die Bleigewichte, Brillen und Flossen an. Sowohl die Taucher, als auch die Schnorchler haben großen Spaß gehabt. Alle waren erstaunt von den vielen Meeresbewohnern der kroatischen See. Wir mussten uns zeitweise selbst überwinden und Vertrauen in unsere Tauchlehrer und -partner aufbringen aber hatten dafür am Ende ein unvergessliches Erlebnis mit vielen neuen Erfahrungen. Als wir uns wieder vom (doch sehr gewöhnungsbedürftigen) Equiment befreit hatten, war noch genügend Zeit, um sich ein wenig im niedlichen Vrbnik umzusehen.
Danach ging es direkt zum Training mit den Kroaten. Dabei trainierten sowohl jüngere sowie ältere Jugendliche, Deutsche sowie Kroaten und Fortgeschrittene sowie Anfänger verschiedener Kampfsportrichtungen zusammen. Die Halle war mehr als gut gefüllt. Der Trainer erklärte alle Übungen in Englisch. Für die jüngeren unter uns übersetzten wir es dann noch einmal oder sie schauten sich die Bewegungen einfach ab. Am Abend hatten wir dann noch einen schönen und lustigen Spieleabend, wo wir ein paar der Kroaten aus dem Training nochmal näher kennenlernen konnten. Spiele wie „Wer wid Millionär“ mit übergreifenden Fragen für kroatische und deutsche Kids bauten die ersten Kontaktängste auf beiden Seiten schnell ab.

Dienstag, 22.10.2013
Lukas Eichler und Niklas Wellendorf

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Tag 5 – Workshops

Am Mittwoch, den 23.10.2013 haben wir den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück begonnen und sind dann nach Krk in die Sporthalle gefahren. Christian Zink kombinierte das heutige Training mit einen Workshop zum Thema „Gewalt unter Jugendichen“. In diesem Selbstverteidigungskurs zeigte er uns, wie wir uns im Falle eines Angriffs oder eines sexuellen Übergriffs wehren können.
Nach dem Training fuhren wir zurück in unsere Unterkünfte, wo wir zwei Stunden Pause zum essen und erholen hatten. Im Anschluss gab Christian im Gemeindehaus noch einen Workshop über „Gewalt in der Partnerschaft“. Danach konnten wir in Gruppen nach Krk fahren, um noch einmal den Ort und Hafen zu besichtigen und eine Kleinigkeit zu essen. Im Anschluss daran konnte jeder für sich entscheiden ob er sich dem Training der kroatischen Jugendlichen anschließt oder den Abend frei gestaltet.

Mittwoch, 23.10.2013
Leander Heidel und Rosalie Hecht

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Tag 6 – Noch mehr Workshops

Heute haben wir uns wieder 7:30 zum Frühstück getroffen. Danach konnten wir uns entscheiden, ob wir Kraft- und Ausdauertraining mit Gunter oder Karate mit Florian machen wollten. Ich habe mich für Karate entschieden. Um 10:00 trafen wir uns im „Dom“ neben der kleinen Kirche und haben gelernt, wie wir Schläge und Tritte abwehren und selbst ausführen können.
Nach dem Training hatten wir einen Workshop über sexuelle Gewalt. Dort haben wir zusammen erarbeitet, wie man sich in solchen Situationen verhalten kann und wie man mit Menschen umgehen kann bzw. ihnen helfen kann, die sowas erlebt haben. das war sehr aufschlussreich.
Am Abend hatten ein paar Sportbegeisterte noch ein extra Training mit den Jugendleitern. Unser erlebnisreicher Tag endete 23:00 mit der Bettruhe.

Donnerstag, 24.10.2013
Eckhart Hertzsch und Leon Groeger

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Tag 7 – Neptunfest

Freitag, der 25. Oktober 2013, unser letzter Tag nach einer tollen Woche auf Krk. Wie es sich für die Reise eines Sportvereins gehört, wurde auch an diesem Tag nach dem obligatorischen Frühstück nochmal fleißg trainiert. In 2 Gruppen kamen dabei sowohl die Kampfsportler (und die, die es werden wollen) als auch die Nicht-Kampfsportler voll auf ihre Kosten – und ins Schitzen. Bei dem nachfolgenden Kurzausflug in die Stadt Krk belohnten sich die meisten Teilnehmer dafür mit einem erfrischenden Eis.
Zurück in Kornic war dann für alle Gruppen nochmal Zeit sich zu stärken und die Vorbereitungen für das Neptunfest abzuschließen. Dieses begann dann um 16 Uhr am Steg vor dem Bistro Dunat. Unter den aufmerksamen Augen und Ohren des weißbärtigen Neptuns mit seinem Fünfzack und zahlreichen kroatischen Jugendlichen, präsentierten die sechs Gruppen dann ihre einstudierten Kreativbeiträge.
Die erste Gruppe berührte die Zuhörer mit einer wunderschönen Interpretation des Liedes „Imagine“. Danach folgte Gruppe 2, die mit einer einfallsreichen Tanzeinlage unsere Woche in Kroatien Revue passieren ließ. In der dritten Aufführung wurde uns mit tiefen Barriton-Stimmen die Frage, was man mit einem betrunkenen Seemann machen könnte, musikalisch gestellt und auch gleich beantwortet („What shall we do with a drunken sailor?“). Anschließend wurde, wie es sich für eine Gruppe aus der Dichterstadt Weimar gehört, auch noch ein fantastisches Gedicht zum Besten gegeben. Drin wurde jedem Teilnehmer der Jugendbildung ein kreativer Zweizeiler gewidmet Für Erheiterung sorgte auch die anschließende Zurschaustellung eines Fernsehprogramms, welches das typische deutsche TV verballhornte. Den krönenden Abschuss bildete schließlich eine eindrucksvolle Darbietung von Roller- und Turnkünsten, die mit coolen Salti in die Adria endete.
Im Anschluss an jeden Beitrag taufte Neptun höchststelbst die Vortragenden, um sie vom Erdenschmutz zu reinigen. Dazu gehörte das Einnehmen eines zweifelhaft schmeckenden Meeresgebräus und der anschließende Sprung ins Wasser.
Den Tag ließen die Teilnehmer schließlich je nach Wahl entweder in Kornic oder in Krk ausklingen.

Freitag, 25.10.2013
Sascha und Jessica Lässig

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Soweit die aus dem Reiselogbuch entnommenen Wortbeiträge einiger Teilnehmer. Zum Abschluss dieses Beitrages wollen wir dem Leser nicht das anlässlich des Neptunfestes entstandene Gedicht vorenthalten:

 

32+7

 

Dobre Dan,

Wir fangen an,

Let’s have fun!

Eine Woche auf Krk wird für uns nun bald enden,

drum schrieben wir dies Gedicht hier mit unsren Händen.

Diese Zeilen hier sind für euch und uns,

nicht einfach nur für Hinz und Kunz,

drum nehmt sie einfach mit Humor,

denn von der Jugend kommt jeder drin vor.

Der denkende Dominik hat gerade saugut gesungen,

also wir finden, das ist ihm echt gut gelungen!

Die lustige Linde – Wie sollt es anders sein,

holte für ihre Teams stets fleißig Punkte herein.

Der anmutige Alex redete gern,

man hörte ihn oft von nah und fern.

Der nervige Niklas wollte stets rasen,

mit seinem Roller über Kroatiens Straßen.

Der kochende Konsti konnte wirklich gut kochen,

sodass wir es in fast allen Zimmern rochen.

Der junge Justin war stets mit vollem Eifer dabei,

beim Kampfsport und sonstiger Tollerei.

Die freche Fine wurde oftmals für Milo gehalten,

merkt euch Leute, das sind zwei verschiedene Gestalten.

Vor der rosigen Rosi war Angst unangebracht,

die Dornen hat sie scheinbar schon abgemacht.

Die tolle Teresa rannte allen davon,

den Geschwindigkeitspreis hat sie locker gewonnen.

Die putzige Pia machte den Test,

ihr Handy ist doch tatsächlich wasserfest.

Die motivierte Meli brachte viel Farbe ins Spiel,

das liegt an ihrer Art und an ihrem Stil.

Auch die eindrucksvolle Eva aus dem Neumerclan

verbreitete Stimmung und hatte Elan.

Vor der verrückten Vera haben wir massig Respekt,

weil sie mit ihrer Kraft die besten Kämpfer umcheckt.

Die seriöse Syen kam in diesen Genuss,

büßte fast ein ihren linken Fuß.

Auch für den eckigen Ecki lief es nicht rund,

sein großer Zeh ist jetzt kunterbunt.

Auch der lachende Lukas blieb seinem Adjektiv treu,

wir hoffen es bleibt so – toi toi toi…

Der faule Felix hingegen gab seiner Faulheit `nen Tritt

Und machte bei allen Spielchen mit.

Die sportliche Sophie musste anfangs den Husten bekriegen,

nun sind alle froh, denn sie konnte siegen.

Der lausige Lenny wollte Barrieren durchbrechen;

doof für die Schulter, wenn Barrieren sich rächen.

Wenn man Janis suchte fand man ihn immer

mit Garantie nicht in seinem Zimmer.

Die schlaue Steffi das steht außer Frage,

War mit ihrer Klugheit stets Herrin der Lage.

Die lachende Laura war bei zu vielen Kursen dabei,

drum musst sie oft schweigen bei Seminarfragerei.

Der aktive Alex hat so viel Energie,

wir hoffen sehr, er verliert sie nie.

Dem männlichen Moritz kommt ihr lieber nicht krumm,

sonst geht’s euch wie Gunter im Workshop – er ruppt euch um.

Die supergelaunte Sophie wählte ein eher blödes Wort,

es sprengt das Reimschema – und schon ist es fort.

Vom lappigen Leon hört man, er flirtete gern –

Von den Kerlen hielt er sich deshalb oft fern.

Selbst der hungrige Holger musste nie lange leiden,

weil sie im Bistro Dunat leckre Speisen bereiten.

Den fetten Felix sahen wir selten,

er tauchte stets ab in andre Welten.

Selbst die vergessliche Vivi wird in ihren Hirnfalten

Irgendwo diese Reise behalten.

Die Woche zu Ende – das Leben geht weiter,

nochmal herzlichen Dank an unsre Jugendleiter.

Selbst durch des flotten Flos Schleier sahen wir klar,

dass Teresa stets seine Chefin war.

Der galaktische Gunter imponierte uns allen,

ließ beinah komplett seine Hüllen fallen.

Der tobende Tobi wuchs über sich hinaus,

kämpfte für Punkte bei der Rallye – tagein, tagaus.

Hätt die rockige Roxy uns die Aufgabe früher gesagt,

hätten wir für sie jetzt auch `nen passenden Reim parat.

Und hätten wir Kerstins Kreativität,

hätt dieses Gedicht hier auch Qualität.

Der charmante Christian zinkte nie die Karten,

ließ Mone für uns öfter mal warten.

Ein besonderer Dank auch an Busfahrer Rainer;

Weil er so gut fuhr brauchte niemand ´nen Eimer.

Last but not least…

Jessi, Milo und Sascha, die Lieben,

sind die, die dieses Gedicht für euch schrieben…

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Zum Schluss gibt es jetzt nur noch zu sagen, dass niemand die mehr als  fünfhundert Bilder auf unserer Vereinsseite verpassen sollte und dass allen, die bei der Planung und Durchführung dieser unvergesslichen Jugendbildungsfahrt ihren Anteil hatten, ein dickes Dankeschön gebührt, allen voran Uschi, Sebastian und Christian sowie den Jugendleitern, Kerstin, Roxy, Tobias, Florian und Gunter. Danke sagen wir auch den fleißigen Betreibern des Restaurant Dunat in Kornic, die uns lecker mit Essen versorgt haben. Danke auch an Miki, Silvi, Fico und Robert von der Tauchschule Divesport Krk und Diveloft Krk!

Ein Dankeschön geht auch an „Busrainer“ von Schuchart Reisen, wir hoffen wir sehen dich mal wieder.

Und eines steht bei allen fest: das machen wir wieder !

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Achso, die Fragen: 1.) Frauen brauchen beim Tauchen weniger Luft als Männer. 2.) Die kroatische Währung heißt übersetzt: Marder, weil in früheren Zeiten Marderfelle als Zahlungsmittel galten und 3.) Die engste Gassen der Welt ist in Vribnik und ist nur 47 cm breit, da bleibt man mit einem dicken Rucksack stecken und verhungert jämmerlich !

Falk Heidel