Bernau 2016 – (Ritter-) Turnier der Extraklasse

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Wieder einmal trafen wir uns an eine, Freitag und wieder einmal fuhren wir nach Bernau. Und wieder einmal ging es nach dem Wiegen zum Griechen. Dort

Unser „Kücken“ Fridolin konnte den ersten Kampf gleich mit 14:0 für sich entscheiden. Super Start! Im zweiten Kampf hatte er einen sehr erfahren Gegner. Über die ganze Kampfzeit lag Fridolin hinten und konnte sich nur mit Mühe über die gesamte Zeit halten. Somit Platz 2.

Zoè startete in einer umfangreichen Klasse. Ihre Stärken in Part 1 brachten viele Punkte. Es reichte für am Ende für das Treppchen und Platz 3.

Das schwerste Los zog Felix Gitter an diesem Tag. Sein Team bestand nur aus Athleten aus Norderstedt, Hanau und Team Dänemark. Alles sehr große Namen und Felix leider konnte Felix sich nicht durchsetzen.

Nicht besser erging es Moritz Post. Sein Können im Part 2 konnte er nicht für einen Sieg nutzen. Die erfahren Gegner mieden den Wurfbereich und dominierten am Ende. Platz 3

Bernau hat uns gezeigt, dass wir die Ostdeutschen noch gehörig zulegen müssen. Die Bedingungen sind in Thüringen alles andere als Gut, um auf diesem Niveau mitkämpfen zu können.

Die Veranstaltung war wieder super. Fast 230 Starter in einem internationalen Umfeld sind schon etwas besonderes. Der Abschluss des Turnieres war diesmal etwas ganz besonderes. Vollgepanzerte Ritter zeigt Ihr Können. Am Ende gab es noch einen Kirschbaum vor der Halle, der für das ein oder andere Foto diente.

Christan Zink

Turnier in Bernau 2015

Zoés Wettkampftagebuch

10.04.2015

Bernau_2015-35-von-49.jpgMein letzter eigentlicher Ferientag, denn es ist Freitag und dann kommt nur noch das Wochenende, bis ich nach 2 schönen Ferienwochen wieder in die Schule „darf“. Die Sonne scheint, das Wetter lädt zum Spielen draußen ein und womit beschäftige ich mich? Ich haste aufgeregt durchs Haus und suche meine Sachen, da bei mir mal wieder Tasche packen für den Wettkampf in Bernau angesagt ist. Diesmal müssen wir schon am Freitag los und übernachten in Bernau, um pünktlich zum Wiegen da zu sein. Dann geht wie immer alles ganz schnell, ich steige bei Uschi ins Auto ein, natürlich fahren Elli und Sophie auch mit. Irgendwie komisch, dass wir diesmal nur zu dritt sind, aber die anderen Kämpfer genießen ihre Ferien, müssen für ihre Prüfungen in der Schule lernen (bis dahin habe ich ja glücklicherweise noch eine Menge Zeit) oder sie kurieren ihre Verletzungen vom letzten Wettkampf aus (gute Besserung). In Bernau angekommen geht es gleich zum Wiegen und einem umfangreichen Abendessen gemeinsam mit Christian und seiner Familie, die uns nun auch gefunden hatten, steht nichts im Wege. Wir drei haben „genug Platz nach oben“!

11.04.2015

Bernau_2015-3-von-49.jpgZum Frühstück stelle nicht nur ich fest, dass ich kaum schlafen konnte, auch Elli und Sophie erging es, im Gegensatz zu den anderen, genauso. Elli sehe ich es sogar gleich an, als sie, wie fast immer, zu spät und dazu nur in Strümpfen zum Essen erscheint. Trotzdem freuen wir drei uns auf das heutige Turnier und fiebern dem Kampf entgegen. Und schon befinden wir uns in der „Arena der Kämpfer“ und das inzwischen bekannte Prozedere der Eröffnung beginnt. Als Kleinste stehe ich vorne und muss unser Vereinsschild hoch halten. Etwas mehr Muskeltraining dürfte mir nicht schaden. Nebenbei bekomme ich mit, dass 21 Vereine aus 9 Bundesländern und sogar Sportler aus Dänemark antreten. Ein wenig allein gelassen fühlen wir drei uns da doch. Zum Nachdenken bleibt mir diesmal wenig Zeit. Alles ist super vorbereitet, überall liegen die Listen für uns Kämpfer bereit und auch die Ansagen, wer wo kämpft oder in Vorbereitung ist, kommen laut und verständlich bei mir an. Solche durchorganisierten Abläufe helfen mir ungemein. Es ist so nervend, wenn man nur Wortbrocken versteht und Panikattacken schiebt, weil man Angst hat, seinen Kampf zu verpassen. Diesmal verpasse ich nichts, stehe vorbereitet an der Matte und höre meine innere Stimme. „Zoé bleib ganz ruhig, du startest mit 11 Jahren in der U15, es ist dein erstes Jahr in dieser Klasse, da sind viele älter als du, die besitzen mehr Erfahrung, du bist nur hier, um diese erst mal zu sammeln!“ Der Kampf beginnt, alles läuft super. Für einen Mawashi-geri zum Kopf erhalte ich einen Chui, aber an der Anzeige sehe ich, dass ich vorne liege. Haha, von wegen Erfahrungen sammeln, ich gewinne 18:10. Mein erster Sieg in der U15, jetzt kann mich nichts mehr aufhalten, ich bin die Größte!………Hochmut kommt vor dem Fall, ist auch eine Einsicht, die man lernen muss. Völlig leichtfertig gehe ich in die nächsten Kämpfe und verliere sie alle gnadenlos mit 14:0. Christian und die anderen stehen mir bei, erklären mir, dass meine Gegnerinnen das letzte Jahr in der U 15 starten, doch das interessiert mich nicht. Bernau_2015-46-von-49.jpgAus Wut über meine Leichtfertigkeit möchte ich heulen, aber dann höre ich die Stimme meiner Mutter: Kämpferinnen weinen nicht und verflucht noch mal, ich bin eine Kämpferin, denn jetzt starten Sophie und Elli, wenn ich auch versagt habe, so werde ich nun für die beiden da sein und sie unterstützen. Sophie zeigt eine starke Fausttechnik, ihr Gyaku-Tzuki sieht echt gut aus. Aber irgendwie wirkt sie blockiert, sie kämpft nicht mit so viel Leichtigkeit und Abwechslungsreichtum wie sonst. Elli dagegen fliegt anfänglich über die Matte, mühelos präsentiert sie ihre Fußtechniken vorwärts wie rückwärts. Mawashi-geri und ura-mawashi-geri wie aus dem Bilderbuch. Doch ihre Kondition lässt immer mehr nach, so dass für jeden von uns am Ende nur der undankbare 4. Platz bleibt. Was fällt uns im Nachhinein dazu ein? Unsere Stärken liegen auf alle Fälle im Part 1, da brauchen wir uns vor den anderen nicht verstecken, aber im Part 2 habe wohl vor allem ich einen riesigen Nachholbedarf. Via FB „droht“ Christian ja schon mit neuen Schwerpunkten im Training, also lassen wir uns überraschen. Bis zu der LEM in einer Woche in Naumburg nützt mir das bestimmt noch nichts, aber an meiner Einstellung, konsequent jeden Kampf bis zum Schluss ernst zu nehmen und konzentriert bis zur letzten Sekunde zu fighten, werde ich bis dahin gearbeitet haben.

 

Eure Zoè

 

Internationale Kampfbegeisterung

Der zweite Wettkampf in diesem Jahr und mal wieder dieses erwartungsvolle Kribbeln im Bauch, zitternd vor Erwartung und vor Aufregung auf der Matte stehen. So erging es uns, den Kämpfern des Seishin, am 12.April. Schon am Vortag fuhren wir 700 km in die idyllische Stadt Bernau und quartierten und ins einer gemütlichen Pension ein. Nach dem Wiegen gab es das langersehnte ausgewogene Essen in einem vorzüglichen Restaurant. Trotz des amüsanten Tagesausklangs lag die  Anspannung der Kämpfer die ganze Zeit in der Luft und machte später das Einschlafen unglaublich schwer.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAAm Wettkampfmorgen kamen wir gerade rechtzeitig zum Einzug der Vereine in der beeindruckenden Sporthalle. 250 Teilnehmer, aus 4 Nationen (Deutschland, Belgien, Niederlande, Dänemark) betraten mit uns die Matten zur Begrüßung. Es war ein mächtiges Gefühl von Größe, so viele verschiedene Menschen mit den gleichen ehrenvollen Zielen, mit Kampfesbegeisterung. Allerdings mussten wir mit unseren Gewichtsklassen bis zum Nachmittag warten. Als Kämpfer aufgestellt waren Laura Herz, Elisabeth Wiegel, Felix Gitter, Sophie Kittlaus und Vera Neumer. Unterstützung gab es jede Menge von verschiedenen Elternteilen, insbesondere von Rainer Neumer und Ursula Kittlaus, und dem Vereinsvorsitzenden bzw. Trainer Christian Zink.  Während der langen Wartezeit wurden viele Kontakte geknüpft, die Gegend erkundet und Werbung für unser eigenes Turnier am 01.November diesen Jahres gemacht.
Alle Kämpfer gaben sich große Mühe, wandten erlernte Strategien aus dem Training an und beeindruckten mit unermüdlichem Kampfgeist und zielstrebigem Ehrgeiz. Felix fiel besonders durch seine super Fußtritte aus, Elisabeth zeigte ihre kampflustige Seite und gab mächtig Gas. Auch bei Sophie steigerte sich die Leistung von Kampf zu Kampf. Es gab wirklich großartige Momente und  Siege, jedoch blieben Tragödien nicht aus. Laura musste leider aufgrund einer Handverletzung die Matte während des Kampfes verlassen, obwohl sie nicht aufgeben wollte. Sie hatte nicht so viel Glück wie Vera, die trotz eines heftigen Schlages ins Gesicht, noch fähig war, weiterzukämpfen. Der Wettkampf machte uns allen Spaß und wir haben viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, auch wenn manch einer enttäuscht war und lieber weitergekämpft hätte. Podestplätze blieben aus, dieshinderte uns aber nicht daran, den aufwühlenden erfolgreichen Tag zu feiern.
Bernau_2014_Wettkampf-60.jpgAm Abend ging es nach Berlin, die Hauptstadt unsicher machen. Wir besichtigten das Brandenburger Tor, machten viele Fotos und gingen zusammen mit unserem Freund Felix Hartmann, einem Judoka, italienisch essen. Er zeigte uns ein bisschen die Stadt und rundete somit unser Wochenende perfekt ab. Wir alle kamen uns dieses Wochenende ein Stück näher, wir lachten viel, hielten immer zusammen, genossen einfach das Miteinander. Manche von uns besichtigten noch am letzten Tag, die für ihre Schönheit bekannten Gärten der Welt, irrten in einem Labyrinth umher und genossen den belustigenden Anblick der Cosplayer, welche versuchen, so detailgetreu wie möglich einen Mangacharakter darzustellen. Umso trauriger waren Alle, als es am nächsten Tag nach Hause ging. Während der Heimfahrt dachten wir an die besonderen Ereignisse zurück, mit dem Gedanken im Kopf, bald das nächste Mal erleben zu wollen.

Vera Neumer