LEM 2015 in Sachsen-Anhalt

Zoés Wettkampftagebuch

18.04.2015

LEM_2015-23-von-72.jpgHeute ich sitze schon wieder am Samstagmorgen im Auto und fahre zu einem Wettkampf. Diesmal geht es nach Naumburg, mal nur eine Stunde Autofahrt, zur Landeseinzelmeisterschaft (LEM) Sachsen-Anhalt. Alles funktioniert reibungslos und zur Eröffnung stehen wir, Fridolin, Sophie, Holger, Laura, Felix, Micha kommt später, und natürlich ich, artig aufgereiht neben den Kämpfern aus Zeitz, denn heute starten wir für den KSG Jodan Kamae. Wir sind alle in Sachsen-Anhalt Mitglied geworden, da unser Landesverband nun auch im zweiten Jahr keine LEM anbietet. Ist schon komisch dieses Durcheinander, von dem ich nicht allzu viel verstehe. Eigentlich sollte ich über das auch nicht nachdenken und trotzdem kommen die Erinnerungen an die LEM in Meiningen hoch. Damals startete ich noch U12 und es war mein 2. Turnier. Mein erster Kampf lief super. Doch dann stand ich einem wesentlich größeren und schwereren Mädchen gegenüber. Mehrmals sprang sie mir gegen die Rippen und keiner unterbrach diesen total unfairen Kampf. Ich hielt durch, verlor den Kampf und war froh darüber, mit nur einer Rippenprellung davon gekommen zu sein. Später, als ich ganz oben auf dem Treppchen stand, hieß es, das wäre ein „Freundschaftskampf“ mit der Enkelin des Präsidenten des TJJV gewesen. Oh man, solche Erinnerungen tun zweifach weh.

Jetzt geht es endlich los und Fridolin, unser jüngster Kämpfer, ausnahmsweise bin ich das mal nicht, steht auf der Matte. Leider merke ich sehr schnell, dass ihm die Kampferfahrung fehlt und so landet er auf dem 4. Platz. Ich weiß ja, wie sich die ersten Kämpfe anfühlen, man bekommt kaum Luft vor Aufregung und man ärgert sich wahnsinnig über jeden Fehler, so dass der Kopf nicht frei ist für den nächsten Kampf. Hoffentlich macht Fridolin trotzdem weiter. Denn es macht viel mehr Spaß, wenn wir nicht nur zu dritt dastehen.

Anhand der Listen stelle ich erschrocken fest, dass ich ja meine Gegnerin kenne, gegen die verlor ich letzte Woche in Bernau. Also erneut unschöne Erinnerungen bei denen ich mich frage, warum ich mir das überhaupt antue. Ganz einfach, um heute zu zeigen, dass ich es besser kann. Auch diesmal verliere ich beide Kämpfe, aber leicht machte ich es meiner Gegnerin nicht. Am Ende gehe ich mit einem guten Gefühl von der Matte.

Micha ist nun auch da und dann bricht wie so oft unser „kleines Chaos“ aus. LEM_2015-47-von-72.jpgIm 5 Minutentakt steht einer von uns auf der Matte. Sophie und Laura kämpfen gegeneinander, da man ihre Gewichtsklassen zusammengelegt hat. Holger startet auf der anderen Matte. Irgendwie organisieren wir es, dass jeder seinen Coach hat, aber anstrengend ist das schon. Und nun sind auch noch Micha und Felix am Start. Micha beginnt super stark, nur der lange Trainingsausfall macht sich schnell bemerkbar. Absolut zufrieden scheint keiner von uns mit sich zu sein, aber Sophie, Micha und Felix stehen zur Siegerehrung auf dem 3. Platz, Laura und ich dürfen ein Treppchen höher. Ach ja, Holger erwischte wohl echt keinen guten Tag.

Zum Schluss erfahren wir, dass von den über 100 Athleten aus 6 Vereinen, jeder der auf dem Siegerpodest stand, die Qualifikation für die ODEM geschafft hat und das ist ein Erfolg für uns alle. Dazu gehören Sophie und Laura ab heute zum Landeskader Sachsen-Anhalt. Herzlichen Glückwunsch euch beiden! Mich wollten sie nicht, weil ich noch zu jung und noch nicht lange genug dabei bin. Am Anfang machte mich das schon traurig, da der Kader eins meiner Ziele war, aber jetzt genieße ich das bisschen mehr Freizeit einfach und bereite mich intensiv auf die ODEM vor. Vielleicht fahren dort auch so viele Mitglieder zu unserer Unterstützung mit. Ich fand es total gut, dass wir diesmal nicht alleine waren und so viele mitgefahren sind, um uns beizustehen. Danke, so macht das Kämpfen viel mehr Spaß!

Eure Zoè

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Kadertraining und Leistungstest

28.02.2015 – Zoés Tagebuch

Heute steht kein Kampf gegen irgendwelche Gegner an, dieser Samstag bedeutet Kampf gegen mich selber. Warum? Sophie, Laura, Felix und ich sitzen im Auto und fahren nach Zeitz. Was wir dort wollen? Wir möchten Kader werden. Soweit wie ich das verstanden habe, bedeutet dies, dass wir verdammt viele Leistungen in der körperlichen Belastbarkeit, aber auch im Wettkampf, liefern müssen. Kadertraining_Feb2015-29-von-68.jpgDafür trainiert man uns umfassender und bereitet uns besser auf die Turniere, die wir unbedingt wollen, vor. Der Kampf gegen sich selber beinhaltet also heute für uns alle, dass wir einen Leistungstest bestehen müssen.

Bereits vor Wochen erhielten wir die Listen, welche Disziplinen man uns abfordern wird und welche Ergebnisse wir vorweisen müssen. Jeden Mittwoch trainierten wir Klimmzüge, Schrägliegehang, Liegestütze, also reines Krafttraining. Zum Ausdauerlauf- und Sprinttraining trafen wir uns extra im Stadion. Danke, liebe Elli, dass du uns unterstützt hast. Außer Felix war sich keiner von uns Vieren sicher, dass wir diesen Leistungstest in Zeitz bestehen. Aber nun sind wir hier und geben, wie immer, alles!

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Erst stehe ich ziemlich verlassen zwischen all den „Leistungstestbestehern“, absolviere die Erwärmung und höre mir den Tagesplan an. Wie? Ich soll mich hier mit Partner zusammenfinden und auch noch 5 Stationen abarbeiten mit Techniken, die ich nicht kenne?? Irgendwie fühle ich mich allein und verlassen. Aber wie es dann immer so ist, da sind auch noch Cherrylin und Vanessa, gegen beide habe ich schon gekämpft und verloren, doch am Ende bilden wir ein echt gutes Team. Zuerst geht es zum Sprint, 75m in 13 Sekunden, so stand auf meinem Plan, die anderen von uns, da sie ja älter sind, müssen noch schneller laufen. Aber bereits hier verlier ich den Überblick und freue mich, dass ich die Norm schaffe. Neben der Stationsarbeit absolvieren wir unsere Tests, zu denen der Sternenlauf, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauerlauf gehören. Ich glaube, dass ich soweit alle Normen erfülle, aber am Ende des Leistungstestes ist mir das völlig egal. Endlich sitze ich dann im Auto und schlafe total erschöpft ein. Über den Muskelkater, die nächsten paar Tage, sage ich lieber nichts. Aber eins weiß ich ganz genau, den Kampf gegen mich selber habe ich gewonnen. Wir gaben alles für unser großes Ziel!

 

Zoè Wiedermann

 

 

Fremdgegangen – BJJ

Wir fuhren am 21.02. nach Peißen ind er Nähe von Halle. Ganz versteckt fanden wir ein Ju-Jutsu Dojo. Hier fand ein Lehrgang im Brazilian Jiu-Jitsu statt.

Mourad Miliani und sein Partner brillierten im Boden. Übergänge vom Stand in den Boden wurden sehr exakt und anschaulich erklärt. Selbst „simple“ Techniken wie Ksa-Gatame erschienen nochmal in einem neuem Licht. Es gab viele neue Ansätze für Hebel und Würgen im Boden.

Für uns war der Lehrgang rundum gelungen. Von der Erwärmung bis zum abschliessenden Randori erlebten wir 4 kurzweilige und anstrengende Stunden.

So richtig Fremdgegangen sind wir nicht – BJJ ist im DJJV zu Hause.

 

Christian Zink

Pokal des Präsidenten 2014

Erstmals fand der Pokal des Präsidenten in Hohenmölsen statt. Das hochwertige Turnier in Sachsen-Anhalt wurde unter anderem von Sportlern aus den Niederlanden, Österreich und dem Landeskader Bayern besucht. Dieses Turnier war eine gute Möglichkeit für uns Erfahrung für die bevorstehende Landesmeisterschaft im April zu sammeln. Einige von uns starteten zum ersten Mal bei einem Wettkampf. Sophie nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich in einer starken Klasse den dritten Platz.

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Unsere Jüngsten standen zuerst auf der Matte. Josi legte einen glänzenden Start hin und lag mit Punkten 4 : 2 vorne. Ihre Gegnerin konnte sie jedoch 15 Sekunden in einer Festhalte festsetzen. Unsere sehr ehrgeizige Josi, die noch neu im Wettkampfgeschäft ist, konnte daraufhin vor Aufregung und ihren eigenen Erwartungen nicht mehr weiter kämpfen. Ihre Sportkameradin Kirara ging es ähnlich. Auch sie erkämpfen Punkte und zeigte eine gute Leistung in ihrem ersten Wettkampf. Obwohl sie den Kampf nur knapp verlor, wollte sie danach nicht weiter antreten. Niederlagen gehören jedoch zum Sport und zum Leben – aber auch das muss man erst lernen.
Elisabeth trat gleich in ihrem ersten Wettkampf gegen eine erfahrene Kämpferin aus den Niederlanden an. Gut platzierte Mawashi-Geris trafen mehrfach und sie konnte die voll e Zeit viele Punkte sammeln. Elli machte es ihrer Gegnerin sehr schwer und auch im Part 2 überraschte sie durch konstant gute Leistungen. Im zweiten Kampf wurde sie förmlich von der Matte gefegt. Innerhalb weniger Sekunden holte sich die Kämpferin vom befreundeten Leinefelder Ju-Jutsu Verein ein Full-House-Sieg. Somit waren weitere Kämpfe in der U18 für Elli vorbei.

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Ausgeglichen und stark präsentierte sich Sophie in ihrer Gewichtsklasse der U18. Den ersten Kampf verlor sie knapp und konnte auch den zweiten Kampf nicht für sich entscheiden. Im dritten Kampf setzte sie alles um, was Zuhause oft trainiert wurde. Mit einem technischen KO und 14 Punkten verlies sie stolz die Matte. Letztendlich hatte sie in ihrer Klasse zwar die meisten Punkte, aber nur 1 Sieg. Auf den dritten Platz kann sie sehr stolz sein.
Felix und Konstantin starteten in der U21 und U18. Beide fanden nicht in ihren Rythmus. Vieles, was im Dezember in Oldenburg klappte, konnte heute nicht abgerufen werden. Felix hatte es gegen bayrische Kaderathleten besonders schwer und flog auch einige Mal im hohen Bogen. Er nahm es sportlich und ging souverän mit dem vorzeitigen Aus um. Erfahrung bekommt man immer, war seine Einschätzung – und da hat er Recht!
Laura konnte verletzungsbedingt leider beim Pokal des Präsidenten nicht starten. Sie fieberte bei ihren Vereinskameraden mit und betreute diese in den Pausen. In Kürze stehen die Landesmeisterschaften und das Turnier in Bernau bei Berlin an. Wir haben noch einiges im Training zu tun und werden uns bestens vorbereiten.

Christian Zink