Erneut erkämpften wir Gold bei den Deutschen Schülermeisterschaften. Die zwei Tage im Mai werden wir alle nicht vergessen. 1 x Gold, 1 x Silber und 2 vierte Plätze brachten uns unter die Top 20 Vereine von ganz Deutschland.
Über 6 Monate haben wir unser Training auf diesen Wettkampf fokussiert. Wir sind zu jedem Kader Training nach Zeitz gefahren und haben gemeinsam mit den Sportlern von Sachsen-Anhalt trainiert. Es gab im Vorfeld viele Dinge, die wir mit Eltern, Trainern und Sportlern organsiert haben, um erfolgreich zu sein.
Am Freitag dem 06. Mai ging es dann los. Wir sind hier um 13 Uhr gestartet. Auch ein Stau und eine lange Schlange an der Waage waren nicht das Problem. Leider gab es innerhalb des DJJV Probleme mit der Meldung der Trainerakkreditierung und 2 Sportler sollten in höheren Klassen kämpfen, obwohl die Sportordnung dies so nicht für eine Meisterschaft vorsah. Der Präsident des TJJV Steven Koch half uns dann telefonisch weiter und um 21 Uhr hatten wir dann die Anmeldung hinter uns gebracht. Essen ging es zu einem leckeren Vietnamesen. Denn am nächsten Tag sollten die Kämpfe beginnen.
07:00 stärkten wir uns mit einem Frühstück und dann ging es los. Bereits um 8:00 Uhr waren wir in der Halle.
Pablo war als erstes dran. Er war von uns allen der Sportler mit der geringsten Wettkampferfahrung. Wir waren doch angenehm überrascht, als Pablo seinen ersten Kampf klar gewann. Pablo konnte immer wieder seine Kombi im Part 1 im Ziel bringen.
Der zweite Kampf war ein echtes Kopf an Kopf rennen. Beide Kämpfer hatten am Ende 9 Punkte. Gleichstand. Leider hatte der andere Kämpfer eine technische Wertung mehr (Ippon) und gewann so sehr knapp. Den letzten Kampf verlor er leider auch wieder sehr knapp. Pablo hat super gekämpft und wirklich wahres Kämpferherz bewiesen. 2023 wird Pablo wieder da sein. Dann mit weniger Respekt vor diesem Turnier und unbedingten Siegwillen.
Jara hatte etwas Pech. In ihrer Klasse war nur 1 Kämpferin gekommen. Dieser hatte man gesagt, dass sie eine Klasse höher Kämpfen müsse. Deshalb trat sie nicht an. Laut Sportordnung wäre dies nicht nötig gewesen. Jara startet somit mit einem Untergewicht von 6 kg und sie war die jüngste Teilnehmerin in dieser Klasse.
Äußerst fokussiert ging sie den ersten Kampf an. Ich war ihr Trainer und ihr Vater und gab ihr immer wieder Anweisungen, welche sie sofort umsetzte. Der erste Sieg für Jara. Der zweite Kampf war bis 1:20 min sehr ausgeglichen. Dann traf die andere Sportlerin Jara mit dem Fuß im Gesicht. Der Mattenarzt versorgte Jara und noch 3 Tage später war der Fußabtritt auf der Wange zu sehen. Dieser verbotene Fußtritt legte bei Jara einen Schalter um und sie gewann mit einem großen Vorsprung den Kampf. Diese Entschlossenheit nahm sie in den dritten Kampf mit. Konzentriert und agil bewegte sie sich auf der Matte. Die Schlagkombinationen brachten viele Punkte und es gelang auch ein tiefer Seo-Nage. Jara sicherte sich den dritten Sieg und wurde die erste weibliche Deutsche Meisterin von Thüringen.
Tylor verlor seinen ersten Kampf gegen einen Bundeskaderathleten knapp. Der Kämpfer des Bundeskaders gab mehre Wertungen an Taylor ab, welcher ein Wettkampfneuling war.
Der nächste Kampf begann wieder sehr ausgeglichen. Mehre Ermahnungen durch uns Trainer führten zu einem Wechsel in der Kampfweise. In der Mitte des Kampfs schaltete er 2 Gänge hoch und konnte den Kampf nun vorzeitig durch Full Ippon (Technische Überlegenheit) gewinnen. Kampf 3 gewann er knapp. Sein Gegner war auch sehr stark, jedoch konnte sich Taylor letztendlich durchsetzen. Sehr zufrieden war er mit einem besonders gut gelungenem Wurf nach vorne, welcher Ihm die entscheidenden Punkte und den Sieg sicherte.
Yannik verlor leider beide Kämpfe. Seine Vorbereitung war nicht optimal und er konnte leider nicht an die Erfolge seine Vereinskameraden anknüpfen. Enttäuscht, aber mit der Erkenntnis 2023 intensiver sich vorzubereiten ging er leider von der Matte. Aber auch dies gehört zum Kämpfen: Verlieren und alles dafür tun, dass man in Zukunft gewinnen kann.
Frieda hatte ihr Gewicht extra reduziert um in eine niedere Klasse zu kommen. Leider war sie in dieser Klasse nur zu zweit. Die andere Kämpferin war aus dem Bundeskader und führte den Kampf über weite Strecken. Frieda verlor Hin & Rückkampf knapp. Die Gegnerin war ohne Frage eine Klasse besser an diesem Tag. Die Reduzierung des Gewichtes ließ Frieda matt und langsam kämpfen. Im Vorfeld haben wir lange überlegt, ob wir diesen Schritt gehen. Es war die falsche Entscheidung. Dies war ein zweiter Platz, wo die Freude nicht so groß ist, wie sie hätte sein sollen.
Nach dem Wettkampf gingen wir Sushi essen. Lecker. Es folgte dann eine 4 Stündige Fahrt um von Stuttgart nach Weimar zu kommen. Die Kämpfer und das Trainerteam Felix Tischler und Christian Zink waren glücklich um 00:00 Uhr in Weimar.
Thüringen hat wieder Wettkämpfer mit Erfolgen. Wir laden alle Ju-Jutsuka der anderen Vereine ein mit uns zusammen für Wettkämpfe sich vorzubereiten. Aus diesem Grund gibt es alle 3 Monate im TJJV nun ein Kadertraining.
Christian Zink