Pokal des Präsidenten 2015

07.03.2015 – Zoés Tagebuch

Immer noch spüre ich meine Muskeln, fühle die Erschöpfung vom Leistungstest und doch fahre ich heute wieder nach Zeitz. Diesmal geht es jedoch um den „Pokal des Präsidenten“. Gestern trafen wir, Dominik, Sophie, Laura, Cindy, Elli und ich, uns bei Christian zum Wiegen und jetzt stehen wir alle zusammen mit Janine in dieser großen Halle und warten! Zur Eröffnung erfahren wir, dass 21 Vereine um den Pokal kämpfen, sogar auf Kämpfer aus der Tschechischen Republik treffen wir. Aber das Wort „Warten“ bekommt eine ganz andere Bedeutung, wir üben uns in Geduld. Warum? Inzwischen ist es mittags und noch keiner von uns stand auf der Matte. Das ist so nervend! Zeit zum Nachdenken während eines Wettkampfes kann „tödlich“ sein.

PdP_2015-27-von-42.jpgLeider trifft mich diese Erkenntnis als erste. Endlich höre ich über den Lautsprecher, dass ich gleich kämpfen werde. Laut der Listen weiß ich, dass ich nur einer Gegnerin gegenüberstehen werde, somit ist der 2. Platz sicher, aber mir ist auch klar, dass ich gewinnen muss, wenn ich in den Kader kommen will. Die Zeit des Nachdenkens über den Kader, das Wissen, dass ich mit 11 Jahren U15 starte und dieses ewige Warten machen mich kaputt. Ein Druck, den ich nicht kenne. Alle stehen um mich und motivieren mich, doch der Druck bleibt. Auf der Matte stehend vergesse ich alles, was ich gelernt habe und verliere. Ich bin so enttäuscht von mir, halte dem Druck nicht stand und falle ganz tief. Dann schon der zweite Kampf! Ich reiße mich zusammen, zeige ein paar gute Aktionen, doch zum Sieg reicht das nicht. Völlig niedergeschlagen, total von mir enttäuscht will ich mich verkriechen, aber so etwas gibt es bei uns nicht.

Alle möchten für mich da sein, fühlen mit mir. Christian erklärt mir wieder, dass, wenn man eine Altersklasse höher startet, es im ersten Jahr normal ist, die Kämpfe zu verlieren. Eine Erfahrung, die auch Sophie und Laura machen mussten. Und schon geht es los. Nach der Zeit des Wartens folgt der Stress. Teilweise kämpfen die anderen gleichzeitig auf drei Matten. Janine zieht, trotz ihrer Bedenken wegen den Punktrichtern, ihr Ding durch und siegt souverän. Sophie hat ziemlich viele Kämpfe, kassiert ein blaues Auge und landet auf dem 3. Platz. Dominik führt in seinem ersten Kampf, wird am Arm verletzt, muss leider den Rückkampf aufgrund der Schmerzen abbrechen und landet, wie ich, auf dem zweiten Platz. Cindy hat auch nur eine Gegnerin, ihr ergeht es am Ende wie mir. Laura bricht aufgrund ihres Knies den Kampf ab, bei dem sie mit 10 zu 8 in Führung liegt.

In der Zeitung würde man lesen, der SEISHIN Weimar e.V. belegt mit einem 1., drei 2. und einem 3. Platz den 8. Platz von 21 Vereinen innerhalb der Vereinswertung beim 19. Pokal des Präsidenten in Zeitz….. Ich weiß genau, dass wir alle viel mehr können.

 

Zoè Wiedermann

Kadertraining und Leistungstest

28.02.2015 – Zoés Tagebuch

Heute steht kein Kampf gegen irgendwelche Gegner an, dieser Samstag bedeutet Kampf gegen mich selber. Warum? Sophie, Laura, Felix und ich sitzen im Auto und fahren nach Zeitz. Was wir dort wollen? Wir möchten Kader werden. Soweit wie ich das verstanden habe, bedeutet dies, dass wir verdammt viele Leistungen in der körperlichen Belastbarkeit, aber auch im Wettkampf, liefern müssen. Kadertraining_Feb2015-29-von-68.jpgDafür trainiert man uns umfassender und bereitet uns besser auf die Turniere, die wir unbedingt wollen, vor. Der Kampf gegen sich selber beinhaltet also heute für uns alle, dass wir einen Leistungstest bestehen müssen.

Bereits vor Wochen erhielten wir die Listen, welche Disziplinen man uns abfordern wird und welche Ergebnisse wir vorweisen müssen. Jeden Mittwoch trainierten wir Klimmzüge, Schrägliegehang, Liegestütze, also reines Krafttraining. Zum Ausdauerlauf- und Sprinttraining trafen wir uns extra im Stadion. Danke, liebe Elli, dass du uns unterstützt hast. Außer Felix war sich keiner von uns Vieren sicher, dass wir diesen Leistungstest in Zeitz bestehen. Aber nun sind wir hier und geben, wie immer, alles!

Kadertraining_Feb2015-59-von-68.jpg

Erst stehe ich ziemlich verlassen zwischen all den „Leistungstestbestehern“, absolviere die Erwärmung und höre mir den Tagesplan an. Wie? Ich soll mich hier mit Partner zusammenfinden und auch noch 5 Stationen abarbeiten mit Techniken, die ich nicht kenne?? Irgendwie fühle ich mich allein und verlassen. Aber wie es dann immer so ist, da sind auch noch Cherrylin und Vanessa, gegen beide habe ich schon gekämpft und verloren, doch am Ende bilden wir ein echt gutes Team. Zuerst geht es zum Sprint, 75m in 13 Sekunden, so stand auf meinem Plan, die anderen von uns, da sie ja älter sind, müssen noch schneller laufen. Aber bereits hier verlier ich den Überblick und freue mich, dass ich die Norm schaffe. Neben der Stationsarbeit absolvieren wir unsere Tests, zu denen der Sternenlauf, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauerlauf gehören. Ich glaube, dass ich soweit alle Normen erfülle, aber am Ende des Leistungstestes ist mir das völlig egal. Endlich sitze ich dann im Auto und schlafe total erschöpft ein. Über den Muskelkater, die nächsten paar Tage, sage ich lieber nichts. Aber eins weiß ich ganz genau, den Kampf gegen mich selber habe ich gewonnen. Wir gaben alles für unser großes Ziel!

 

Zoè Wiedermann

 

 

Sachsencup 2015 – Zoè’s Wettkampftagebuch

[Samstag, 24.01.2015]
Verschwommen höre ich die Stimme meiner Mutter: „Zoé aufstehen!“ Meine Antwort besteht in einem kurzen Brummen, es ist dunkel und Samstag, was will die jetzt von mir? Dann wieder: „Zoé aufstehen, du hast heute Wettkampf!“ Mein Gehirn arbeitet, schlagartig fällt es mir ein. Heute findet der Sachsencup in Groitzsch statt und ich kämpfe dort. Nun läuft alles wie von selbst, Anziehen, Bad, Frühstück, Tasche kontrollieren, ob ich auch nichts vergessen habe. Gie, Hand- sowie Fußschützer, Mundschutz und natürlich das weiße T-Shirt liegen parat. Kurz danach trafen wir uns schon an der Halle. Sophie, Elli, Cindy, Micha, Holger und Franz, alle da, los geht es!
In Groitzsch angekommen beneide ich wie immer die anderen Vereine, so eine tolle Halle, Duschen und vieles mehr, wenn ich dagegen sehe, wie wir trainieren! Aber das irritiert mich nicht. Langsam gewöhne ich mich an das Prozedere; umziehen, wiegen, warm machen, Eröffnung. Nur diesmal weiß keiner so richtig, gegen wen ich kämpfe. Erst heißt es, ich muss eine Gewichtsklasse höher starten, dann meint jemand, ich kämpfe gegen Jungs, zum Schluss findet sich doch ein Mädchen in meiner Alters- und Gewichtsklasse.
Nun stehe ich auf der Matte, ich möchte gewinnen, jedoch geht alles schief und keine Laura bei mir. Ich verliere beide Kämpfe gegen das Mädchen und fühle mich…… Naja, ihr kennt das ja. Trotzdem kümmern sich alle um mich und sind für mich da. Das hilft so sehr, ich lerne mit Niederlagen umzugehen.
Nun kämpfen die anderen. Sie gewinnen und verlieren. Zur Siegerehrung stehen Sophie, Holger und Franz auf dem Treppchen des 2. Siegers, eine Leistung, auf die wir echt stolz sind. Sie kämpften super. Mein zweiter Platz stellt ja nur ein Trostpflaster dar! Das Wissen, dass jeder Einzelne nicht nur für sich kämpfte, sondern auch für die Gemeinschaft der Fighter und für den Seishin Weimar macht uns stark.
Ach ja, am 07.03.2015 geht’s um den Pokal des Präsidenten in Zeitz, da stehen wir auch wieder auf der Matte!

Zoè Wiedermann

XMAS 2014 – Wie sich das Leben doch ändert.

Vor fast einem Jahr ärgerten mich ständig ein paar Jungs in meiner Schule. Sie beschimpften mich, schubsten mich rum oder bewarfen mich mit Steinen. Wenn ich zurück warf, erwischte man mal wieder nur mich und ich erhielt den Tadel. Als ich das dann alles endlich meiner Mama erzählte, kam sie auf die Idee, mich beim SEISHIN Weimar e.V. anzumelden.

X-MAS_2014-1033.jpgIch trainiere jetzt seit einem halben Jahr Ju-Jutsu und letztes Wochenende startete ich bei meinem 3. Turnier in Oldenburg. Den Landesmeistertitel erkämpfte ich mir das Wochenende davor in Meiningen. Als ich in Oldenburg ankam, bestand mein Ziel darin, dass ich wenigstens alle Kämpfe über die 2 Minuten Kampfzeit durchhalte. Schon während der Eröffnung saß ich verschüchtert auf Micha seinen Beinen. So viele Menschen war ich nicht gewohnt. Insgesamt nahmen 43 Vereine aus 4 Ländern am X-MAS Turnier in Oldenburg teil. Über 300 Kämpfer wollten um die begehrten Pokale streiten und ich befand mich mitten darin.
Als ich auf die Matte durfte, war meine Aufregung weg. Ich wollte nur noch kämpfen und gewinnen. Laura und alle anderen vom SEISHIN unterstützten mich. So bin ich bei dem Turnier in meiner Alters- und Gewichtsklasse Siegerin geworden, worauf ich echt stolz bin. Auch die anderen kämpften super, denn Janine stand im Fighting auf dem Siegertreppchen ganz oben und im Newaza auf dem 3. Platz. Cindy vervollständigte den Medaillensegen mit einem 2. Platz. So erzielte der SEISHIN Weimar e.V. mit nur 6 Teilnehmern den 9. Platz im Medaillenspiegel. Hätte Felix besser mitgemacht, wären wir mindestens auf dem 5. Platz gewesen. Aber wie sagte Christian: „Wir trainieren hier erfolgreich.“

Was aus den Jungs in meiner Schule geworden ist?
Durch das Training und die Wettkämpfe baute ich mein Selbstbewusstsein auf. Eines Tages ging ich zu den Jungs und fragte sie, welches Problem sie mit mir hätten. Eine Antwort erhielt ich nicht, aber dafür gehen sie mir schon seit einer Weile aus dem Weg. Es muss sich wohl herumgesprochen haben, dass ich erfolgreich Ju-Jutsu lerne.

Zoè Wiedermann

Erfolgreich bei der LEM der Kinder

Die jüngsten Ju-Jutsuka des SHEISHIN Weimar e.V. starteten erfolgreich zur Landesmeisterschaft in Meiningen

Während Samstagmorgen andere Kinder sich mit dem Inhalt ihrer Nikolausstiefel beschäftigten, fuhren fünf der jüngsten Kämpfer des SHEISHIN Weimar e.V. nach Meiningen, um bei den Landesmeisterschaften U8 bis U12, veranstaltet vom Thüringer Ju-Jutsu Verband e.V. und ausgerichtet vom PSV Meiningen 90 e.V. Abteilung Ju-Jutsu, zu starten. Alle fünf Ju-Jutsuka traten im Fighting an. Unter der Disziplin Fighting versteht man bei Kindern im Ju-Jutsu, dass gezielte Schläge und Tritte ohne verletzende Wirkung, Wurf- sowie Bodenkampftechniken gepunktet werden. Der Kämpfer, der die meisten Punkte erringt, wird zum Sieger des Kampfes erklärt. Die jüngsten Weimarer starteten in der Altersklasse U8. Ella Marie Hösel kämpfte mit vollem Einsatz und errang den Landesmeistertitel in ihrer Altersklasse. Der Vizemeistertitel ging an Jara Zink. Bei den Jungen erzielten Maximus Battke und bei den Mädchen Kiara Ludwig im Bereich U10 genauso einen 2. Platz. Einen weiteren Landesmeistertitel nahm Zoe Wiedermann mit nach Weimar. Insgesamt standen alle für den SEISHIN Weimar e.V. gestarteten Fighter auf dem Siegerpodest. Ein Ergebnis, auf das wir wirklich stolz sein können

 Iris Wiedermann